Peine. Anstelle der Regionalbus Braunschweig übernimmt ONS-Melskotte zusammen mit der Peiner Verkehrsgesellschaft den Busverkehr (ÖPNV) im Kreis Peine.

. Der Protest ist laut: Busse, die zu spät kommen; Bushaltestellen, die nicht bedient werden; wartende Fahrgäste – darunter auch Schüler; Bus- und Zugfahrpläne, die offenbar nicht in jedem Fall aufeinander abgestimmt sind. Seit Jahresbeginn betreibt die Firma ONS-Melskotte kreisweit zu 50 Prozent den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), und damit auch die Schülerbeförderung. Für die andere Hälfte ist nach wie vor die Peiner Verkehrsgesellschaft (PVG) zuständig.

ONS-Melskotte hat somit den Anteil der Gesellschaft Regionalbus Braunschweig (RBB) übernommen. „Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen hat die Genehmigung für ONS-Melskotte erteilt – sie läuft bis zum 31. Dezember 2028“, informiert Fabian Laaß, Sprecher der Peiner Landkreisverwaltung. Die Genehmigung der Busverkehre für die RBB sei zum 31. Dezember 2018 ausgelaufen. „Die RBB hat kein weiteres Angebot zur Wiedererteilung einer Genehmigung abgegeben“, betont Laaß.

Dagegen hat sich ONS-Melskotte – die Firma hat bereits vorher als Subunternehmen der RBB rund zwei Drittel der Leistung erbracht – angeboten und auch den Zuschlag erhalten. „Bei diesem Genehmigungsverfahren hat es sich um eine europarechtliche Vergabe gehandelt“, sagt Laaß. Aufsichts-, Prüfungs- und Genehmigungsbehörde ist die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) gewesen.

Ausdrücklich bestätigt Laaß Probleme beim ÖPNV beziehungsweise bei der Schülerbeförderung: „Wir als Landkreis haben daher Kontakt zu ONS-Melskotte aufgenommen und auf eine schnellstmögliche Verbesserung der Situation gedrängt.“ Der Kreissprecher sagt aber auch: „Mittlerweile hat sich die Situation deutlich verbessert.“

Allerdings: Noch am Samstag hat ein Groß Lafferder beklagt, wenn er mit dem Bus von seinem Heimatort zum Peiner Bahnhof fahre, verpasse er dort den Zug nach Hannover – und müsse so lange Wartezeiten in Kauf nehmen, dass „ich auch gleich mit dem Auto fahren kann“.

Unabhängig davon hat es zum Jahresbeginn beim ÖPNV eine Preiserhöhung für Busfahrten im Regionalverband Großraum Braunschweig gegeben (wir berichteten). Verbandssprecherin Gisela Noske spricht von einer „leichten Preissteigerung bei den Einzeltickets“, während „alle Abo-Preise stabil geblieben sind“. Sie begründet die Anhebung mit den Worten: „Steigerungen insbesondere der Personalkosten bei den Verkehrsunternehmen sowie die Finanzierung von Investitionen machen die Erhöhung notwendig.“