Peine. Der Geschichtskurs der IGS mahnt an, dass bei dem Bau des BraWo-Parks zu wenig an die Opfer des des Nationalsozialismus gedacht wurde.

Das Schilldenkmal in Braunschweig erinnert an Major Ferdinand von Schill, der 1809 während eines Befreiungskrieges gegen Napoleons Herrschaft ums Leben kam. Heutzutage ist die Gedenkstätte vor allem bekannt für die 500 Opfer des KZ-Außenlagers, das 1942 dort errichtet wurde. Die Stätte bildet einen starken Kontrast zu dem Schilldenkmal, welches zusätzlich seit 1955 an gefallene Soldaten des Zweiten Weltkrieges erinnern soll. Mit diesen Themen befasste sich der Geschichtskurs des 12. Jahrgangs der Integrierten Gesamtschule (IGS) Peine, heißt es in einem Bericht der Schule.

Zu Beginn des Ausfluges beschäftigte sich der Kurs mit dem historischen Hintergrund der Stätte und dem Denkmal. Videos von Zeitzeugen des Außenlagers stellten die emotionalen und tragischen Geschichten dar und brachten den Schülern die Vergangenheit persönlich näher. Hierzu gestalteten einzelne Gruppen Plakate zu den Lebensläufen der Zeitzeugen und veranschaulichten nochmal die grausamen Ereignisse, welche die Personen erleben mussten.

Weitere Gruppen befassten sich mit den verschiedenen Bereichen der Gedenkstätte und stellten diese anschließend vor. Hierbei fiel dem Geschichtskurs auf, dass bei dem Bau des neuen Einkaufscenters, der historische Schauplatz, beziehungsweise die ehemaligen Baracken von der Stadt ignoriert wurden. Bei dem Bau des Parkplatzes für das Center wurden nur kleine unauffällige Denkmäler mitten auf dem Parkplatz errichtet, die von der Gesellschaft nicht wirklich wahrgenommen werden. Der Geschichtskurs hinterfragte diese Entscheidung der Stadt höchst kritisch und empfand dies als respektlos gegenüber den Opfern, deren Nachkommen und den Gedenkenden.

Nach einer Pause in der kalten Herbstsonne, beschäftigten sich die Schüler mit dem offenen Archiv der Schillstraße, welches aus Kassetten überwiegend von Quellen und Darstellungstexten aus dem zweiten Weltkrieg stammt. Der Geschichtskurs konnte in die Geschichte eintauchen und individuelle Schicksale der Opfer des Nationalsozialismus erforschen. Nach einer Reflexion im Unterricht zeigte sich, dass die Erwartungen weitestgehend erfüllt wurden. Der Besuch der Gedenkstätte hat den Schülern die damalige Zeit nähergebracht, sie erhielten Einblicke in die Arbeitswelt von Historikern Einblick und setzten sich auch mit dem Umgang mit der Vergangenheit und dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus auseinander.