Groß Lafferde. Der Gemeinde Ilsede sind bei dieser gemeinsamen Unterkunft im Groß Lafferder Wohnheim keine Probleme bekannt.

. Für die finanziell klamme Gemeinde Ilsede mag es eine glückliche Fügung sein: Die Zahl der Flüchtlinge ist in der Kommune – wie bundesweit – gesunken, so dass Platz ist im Groß Lafferder Wohnheim nahe Steinbrück. Also hat die Gemeinde in dem Quartier – außer den Asylsuchenden – nun auch auch Obdachlose untergebracht.

„Das klappt sehr gut“, versichert Hans-Joachim Föste. Der Leiter des Fachbereichs Bürgerservice, Soziales und Ordnung im Ilseder Rathaus versichert: „Uns sind keine Schwierigkeiten bekannt im Zusammenleben der Obdachlosen, die allesamt Deutsche sind, und der Flüchtlinge.“ Föste verweist darauf, dass alle Obdachlosenunterkünfte der Gemeinde belegt seien. Durch die Nutzung des Heims in Groß Lafferde sei es also (derzeit) nicht nötig, Obdachlosenwohnungen anzumieten – ein finanzieller Aspekt für die Gemeinde, die nach der Fusion von Lahstedt und Ilsede kräftig sparen muss.

Auch die Zusammensetzung der Gruppen in der Groß Lafferder Unterkunft – Flüchtlinge und Obdachlose – kommt der Kommune zugute. „Dieses Wohngebäude ist auf alleinstehende Personen ausgerichtet – zurzeit leben dort ausschließlich alleinstehende Männer“, beschreibt Föste. Im einzelnen seien es knapp über 30 Flüchtlinge und fünf Obdachlose – in einem zweigeschossigen Haus, in dem mehr als 100 Personen untergebracht werden könnten. „Die einzelnen Zimmer sind für jeweils vier Personen ausgelegt – zurzeit werden sie aber nur als Einzel- oder Doppelzimmer genutzt“, schildert Föste. Letztlich könne das Gebäude eigentlich lediglich von Männern genutzt werden, da es dort das Bad und die Toilette sowie die Küche nur als zentrale Einrichtungen gebe.

In der Vergangenheit hat die Gemeinde, die das mehr als 20 Jahre alte Heim inzwischen selbst betreibt, einiges in das Gebäude investiert. In den nächsten Tagen, blickt Föste voraus, werde hoffentlich der Aufenthaltsraum der Unterkunft im Erdgeschoss in Betrieb gehen, in dem die Bewohner freies WLAN nutzen können.

Mit einer befristeten vollen Stelle kümmert sich zudem ein Hausmeister um das Heim – finanziert laut Föste jeweils zur Hälfte von der Kirche und der Kommune. Der Mitarbeiter, der schon seit langem in dem Heim tätig ist, wohnt auch in dem Gebäude; in dessen Abwesenheit gibt es µ zufolge einen Vertreter. Ansprechpartner in Flüchtlingsfragen ist hingegen nach wie vor Jens Brandes, Flüchtlingsbetreuer im Rathaus.