Vechelde. Die Anlieger dieser Straße beklagen sich nach wie vor über den Verkehrslärm und bringen Lösungsvorschläge ins Spiel.

. Den Wahler Weg in Vechelde kennt Margard Bock-Brendel noch aus einer Zeit, als dort vor mehr 60 Jahren kaum Wohnhäuser gestanden haben und auch noch nicht die katholische Kirche. Und als es dort praktisch noch keinen Straßenverkehr gegeben hat. Inzwischen ist der Wahler Weg nicht mehr wiederzuerkennen – so sei der Verkehr mittlerweile „eine Katastrophe“, ärgert sich die Vechelderin.

Bereits seit Jahren beklagen sich Anlieger über die aus ihrer Sicht unzumutbare Verkehrsbelastung auf dem Wahler Weg – der Verbindungsstraße zwischen Hildesheimer Straße und Einkaufszentrum (wir berichteten mehrfach). Unsere Redaktion haben mehrere Klagen von Anwohnern erreicht, eine (nicht repräsentative) Umfrage vor Ort hat die Kritik bestätigt.

Erst seit kurzem wohnt Kevin Erstmann in einem der Mehrfamilienhäuser am Wahler Weg: „Vorher habe ich in einem Dorf gelebt.“ Hier am Wahler Weg sei der Verkehrslärm aber „lauter“, zumal es auch „übertriebene Motorengeräusche“ gebe.

Die Ruheständlerin Helga Liedtke beklagt zum einen den Busverkehr auf dem Wahler Weg. „85 Prozent der Busse dort sind leer“, meint sie und fragt sich, warum es trotzdem so groß Busse sein müssten. Zum anderen gebe es noch den Verkehr zum Einkaufszentrum. „Um 7 Uhr geht es morgens los“, beschreibt Helga Liedtke. Gefährlich sei auch die alltägliche Situation, wenn „Schulkinder mit dem Fahrrad auf dem Wahler Weg unterwegs sein“ – und das bei dem starken Autoverkehr.

„Wenn die LKWs auf dem Wahler Weg fahren, scheppert es bei uns im Schrank“, schildert Margard Bock-Brendel. Und die Busse würden selbst nachts – kurz von Mitternacht – noch fahren. Tempo 30 ist vorgeschrieben auf dem Wahler Weg, doch ihr Ehemann Rudolf Brendel meint sarkastisch: „Die einzige, die hier 30 fährt, ist die Fahrschule.“

Im Gespräch mit Anliegern werden diese Vorschläge genannt, die die Verkehrssituation auf dem Wahler Weg verbessern würden:

• „Wir wünschen uns für den Wahler Weg die gleichen Schilder wie für die Taubenstraße in Vechelde“, fordert Rudolf Brendel – gemeint ist das Schild „Durchfahrt für Autos und Motorräder verboten/Anlieger frei“.

• Zumindest sollte nach Meinung des Ehepaars Margard Bock-Brendel und Rudolf Brendel die Durchfahrt von LKWs und Bussen auf dem Wahler Weg verboten werden.

• Weitere Ideen sind verkehrsberuhigende Maßnahmen auf dem Wahler Weg (Poller, Kölner Teller) oder gar, den Wahler Weg als Einbahnstraße auszuweisen (wobei diese Regelung auch für die Anlieger gelten würde).

Britta Schwartz-Landeck, Vertreterin des Bürgermeisters im Vechelder Rathaus, erinnert daran, dass der Wahler Weg – anders als die Taubenstraße – keine Anliegerstraße sei, sondern eine „innerörtliche Erschließungsstraße“. „Und auf solchen Straßen gibt es eben Verkehr“, sagt Britta Schwartz-Landeck. Froh sei die Verwaltung, dass beispielsweise die Seniorenwohnanlage in dem Wohngebiet so gut mit Bussen bedient werde – und dann müsse der Busverkehr zwangsläufig auf dem Wahler Weg stattfinden.