Bortfeld. 90 Radfahrer sind in Bortfeld beim Korso zum Lückenschluss des Radwegenetzes an der Landesstraße 611 dabei.

. Wer etwas will, der muss auch etwas tun. Das sehen jedenfalls Paul Kleinherne und Hans-Georg Sebralla aus Wendeburg so. Den beiden beherzten Senioren ist schon vor geraumer Zeit (1998)aufgefallen, dass im bestehenden Radwegenetz zwischen dem Bortfelder Kreisel und Völkenrode eine kleine, aber bedeutende Lücke klafft. Es sind 2,3 Kilometer der Landestraße 611 (L 611) entlang die eine sichere Verbindung für Fuß-und Radfahrer verhindert. Kleinherne und Sebralla riefen am Samstag zu einem Radkorso auf unter dem Motto: „Radweg jetzt“. Der Meinung sind mit den beiden Initiatoren auch Bürger aus den Ortschaften Wendeburg, Watenbüttel, Völkenrode und Bortfeld. 90 von ihnen trafen sich und starteten mit den Rad von der Ortschaft Völkenrode in Richtung Bortfelder Kreisel im Korso, begleitet von der Polizei. Mit bei der Radtour dabei: Frank Graffstedt, Bezirksbürgermeister Lehndorf/Watenbüttel sowie Ortsbürgermeister Sigurt Grobe, aus Wendeburg. Die beiden Politiker hätten auch gern den Radweg und Sicherheit für die Bürger auf dieser Strecke, aber es fehlt derzeit nicht nur an Geld, sondern das Land Niedersachsen hat dem Lückenschluss im bestehenden Radwegnetz noch nicht in einer Prioritätenliste aufgenommen. Die Kosten berichte der Braunschweiger Ratsherr würden sich auf rund eine Million belaufen. Davon müsste Braunschweig allerdings nur 400.000 Euro aufbringen, da nur eine kleine Strecke noch zu der Löwenstadt gehört. Anders erklärt Wendeburgs Bürgermeister Sigurt Gorbe sähe es für die Gemeinde Wendeburg aus: „Wir müssten ohne den Zuschuss vom Land 600.000 Euro bereitstellen.“ Anfragen beim Land seien nach Aussage von Sigurt Grobe 2012 und 2016 zur Aufnahme des Teilstückes der Straße L 611 zum Radwegausbau gestellt worden. „Ohne das Land mit im Boot zu haben, wird es schwierig, so eine Summe zu generieren.“ Für die Korso Teilnehmer stehen ganz andere Dinge wie die Finanzierung im Vordergrund, nämlich ihre Sicherheit. Margret und Ulrich Engel aus Watenbüttel sehen es ganz pragmatisch: „Wir machen gern Radtouren und Kinder leben auf dieser Strecke gefährlich, also brauchen wir die Radwegergänzung.“ Rita Schmelzer ist ebenfalls der Meinung, dass ein durchgängiger sicherer Radweg her muss. Ins Wendeburger Aue-Bad macht sich Siegfried Rosenbusch gern per Rad auf den Weg und sagt: „Wenn die Autos, an einem vorbeirasen, lebt man gefährlich.“ Jessica Dlugas ist zweifache Mutter, ein Kind im Kinderanhänger, das andere vorne im Korb: „So kann ich nicht auf Feldwegen fahren und die nähre Umgebung bereisen.“ Für die Initiatoren Paul Kleinherne und Hans-Georg Sebralla war der Aufruf erfolgreich, denn sie haben ein Teil ihres Zieles erreicht: Die Politik und die Bürger sind mobilisiert, wann der Radweg kommt, darauf gibt es bisher keine Antwort.