Sylt. Eine Influencerin hat ihrer Mitarbeiterin aus dem Skandal-Video von Sylt gekündigt. Auch ein Mann aus dem Clip verliert seinen Job.

Der Skandal rund um das rassistische Video, das in einem Club auf Sylt aufgenommen wurde, hat für eine junge Frau nun berufliche Konsequenzen. Sie arbeitete für die Hamburger Influencerin Milena Karl – diese hat ihrer Mitarbeiterin, die mutmaßlich das Video aufgezeichnet hatte, „mit sofortiger Wirkung“ gekündigt.

Die junge Frau aus dem Video soll nach Informationen des „Hamburger Abendblatts“ an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Hamburg studieren. Sie hatte sich und andere junge – scheinbar gut betuchte – Feiernde im Lokal „Pony“ im Luxus-Ort Kampen dabei gefilmt, wie sie zu einem Song „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!“ grölen. Über die sozialen Netzwerke verbreitete sich das Skandal-Video mit den Nazi-Parolen rasant. Es folgten empörte Reaktionen, sogar Bundesinnenministerin Nancy Faeser äußerte sich zu den brisanten Aufnahmen, nannte die Leute aus dem Video „eine Schande für Deutschland“.

Ausschnitt aus dem Skandal-Video: Ein junger Mann grölt die rassistischen Parolen mit, imitiert einen Hitler-Bart.
Ausschnitt aus dem Skandal-Video: Ein junger Mann grölt die rassistischen Parolen mit, imitiert einen Hitler-Bart. © x | x

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Sylt-Skandal: Kündigung nach Rassismus-Video

Auch Milena Karl, die auf Instagram über 800.000 Follower hat, lassen die rassistischen Gesänge nicht kalt. „Wie die meisten von euch habe auch ich voller Bestürzung das Video von Sylt mit den ausländerfeindlichen Parolen in den sozialen Netzwerken gesehen“, schreibt die 28-Jährige in ihrer Instagram-Story. „Abgesehen von dem ohnehin abscheulichen Inhalt des Videos hat es mich schockiert, verletzt und enttäuscht zu sehen, dass eine der Personen aus dem Video mit mir in einem Anstellungsverhältnis stand.“

Karl schreibt weiter: „Für mich stand außer Frage, dass ich unmittelbar nach Kenntnis dieses Videos das Arbeitsverhältnis mit sofortiger Wirkung auflösen werde.“ Dieser Schritt sei inzwischen erfolgt. Die Influencerin, die selbst Migrantin mit russischen Wurzeln ist, distanziere sich nicht nur von dem Inhalt des Videos, sondern „ausdrücklich auch von sämtlichen Personen, die in diesem Video auftreten.“

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Werbeagentur feuert Mann mit Hitler-Gruß

Unterdessen wurde einer weiteren Person aus dem Sylter Nazi-Video gekündigt. Der Mann aus dem Video mit einem Pullover über den Schultern deutete in dem Clip einen Hitler-Bart und einen Hitler-Gruß an. Sein Arbeitgeber, die Münchner Werbeagentur „Serviceplan“, äußerte sich bei Instagram: „Rassismus wird innerhalb der Agenturgruppe in keiner Form geduldet.“ Die Agentur habe sofort gehandelt und eine fristlose Kündigung ausgesprochen.