Berlin. Der Hasenkopf-Kugelfisch breitet sich im Mittelmeer weiter aus. Er bedroht die Artenvielfalt – Fischer zeigen sich besorgt.

In manchen Ländern gilt der Hasenkopf-Kugelfisch als Delikatesse – obwohl der Verzehr tödlich enden kann. Denn der Fisch enthält ein Nervengift, das nach dem Verzehr unter anderem die Atemmuskulatur lähmen kann. Das Opfer erstickt dann bei vollem Bewusstsein. Ein Gegenmittel gibt es nicht. Nur künstliche Beatmung bis das Gift abgebaut ist, kann dann noch helfen.

In Japan wird der Fisch trotzdem gegessen. Allerdings sind es sehr erfahrene Köche, die den Fisch zubereiten und alle giftigen Teile entfernen. In den meisten europäischen Ländern ist die Zubereitung verboten. Fischern wird zudem empfohlen, den Hasenkopf-Kugelfisch nur mit Handschuhen anzufassen, denn das Gift befindet sich auch auf der Haut des Fischs.

Das müssen sie vermehrt auch, denn der Fisch breitet sich im Mittelmeer aus. Zuletzt haben Fischer vor der kroatischen Insel Ceja Hasenkopf-Kugelfische aus dem Wasser gezogen. Der Fang zeigt erneut, wovor Wissenschaftler seit Jahren warnen: Der giftige Fisch breitet sich vom südlichen Mittelmeer aus immer weiter nach Norden und Westen aus. Das Aquarium der Universität Pula an der Adria schreibt in einem Facebook-Beitrag, dass die invasive Art über den Suezkanal ins Mittelmeer gelangte. Ursprünglich stamme der Fisch aus tropischen Gewässern, dem Indischen und Pazifischen Ozean. „Aufgrund seines Raubtierverhaltens und fehlender natürlicher Feinde wirkt sich dieser Fisch negativ auf die Artenvielfalt aus.“

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Hasenkopf-Kugelfisch: Türkei setzte sogar „Kopfgeld“ aus

Auch der Klimawandel begünstigt die Ausbreitung der invasiven Art. „Der aktuelle Fund zeigt, dass der Kugelfisch sich zunehmend wohler fühlt in der stetig wärmer werdenden Adria“, schreibt die Universität Pula. Für Urlauber mag die Gefahr zwar gering sein. Der Hasenkopf-Kugelgisch hat es in erster Linie auf kleine Tintenfische und Kragen abgesehen – Menschen greift er nicht an. Allerdings zerbeißt er bei der Jagd auch gerne Netze der Fischer und frisst ihnen den Fang weg.

Die türkische Regierung ging 2021 sogar soweit, ein „Kopfgeld“ auf den Fisch auszusetzen. Fischer konnten den Hasenkopf-Kugelfisch für eine Prämie von fünf türkische Lira abgeben. Das Programm lief Ende 2023 aus – es konnte die Ausbreitung offenbar nicht ausbreiten.