Valencia. Nach 30 Jahren Rätselraten: Archäologen haben neue Erkenntnisse über das in Valencia gefundene „Excalibur“-Schwert veröffentlicht.

30 Jahre nach dem Fund eines Schwertes im spanischen Valencia haben Archäologen das Geheimnis seiner Geschichte gelüftet. Das Eisenschwert wurde 1994 in einer archäologischen Stätte in Valencia aufrecht im Boden steckend entdeckt und daraufhin „Excalibur“ getauft. Seinen Namen verdankt es seiner Entdeckungsposition – diese erinnert an das legendäre Schwert von König Artus. Sagen zufolge zog König Artus das magische Schwert aus einem Stein, was vorher niemandem gelang, und wurde somit zum rechtmäßigen König von Britannien. In den vergangenen 30 Jahren waren Herkunft und Alter des Schwertes aus Valencia ein Rätsel – bis jetzt.

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Excalibur-Schwert datiert in islamische Zeit

Im Rahmen des 75-jährigen Jubiläums Valencias städtischen Archäologiedienstes, überprüfte und katalogisierte die archäologische Abteilung der Stadt sämtliche Artefakte aus der Stadtsammlung, so eine Pressemeldung Valencias – unter ihnen auch das Excalibur-Schwert. Mit Hilfe von sorgfältiger Datierungstechnik konnten die Archäologen herausfinden, dass das Objekt aus dem 10. Jahrhundert stammen muss.

Mit 46 Zentimetern Länge handelt es sich um ein recht kurzes Eisenschwert. Die mittelgroße Klinge weist eine leichte Biegung zur Spitze hin auf, was zunächst zu Verwirrung über die genaue Datierung führte, da sie Ähnlichkeiten mit westgotischen Schwertern aufweist. Die Analyse der Sedimentschichten ermöglichte jedoch eine Datierung in die islamische Zeit. Die kompakte Größe der Waffe und das Fehlen eines Handschutzes deuten darauf hin, dass sie von einem Reiter aus der Zeit des andalusischen Kalifats verwendet worden sein könnte.

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Islamisches Schwert ein äußerst seltener Fund

Es handelt sich um das erste islamische Schwert, das in Valencia gefunden wurde. Vergleichbare Funde sind selten, ein ähnliches Exemplar wurde lediglich bei den Ausgrabungen von Medina Azahara, der Kalifenstadt von Abd al-Rahman III., in Córdoba entdeckt. Gut erhaltene Schwerter aus dieser Zeit sind in Spanien rar, insbesondere in Valencia, wo die Bodenbeschaffenheit eine Konservierung erschwert.