Berlin. Schon jetzt kostet ein Döner im Schnitt 7 Euro. Doch der Plan einer türkischen Erzeugergruppe könnte die Preise weiter steigen lassen.

7 Euro muss man im Schnitt inzwischen für einen Döner hinblättern – doch die Preise für das Berliner Fast Food könnten bald noch mehr steigen. Hintergrund sind die Pläne einer türkischen Erzeugergruppe, die die Dönerzubereitung in der EU vereinheitlichen will, wie die „Bild“-Zeitung berichtet.

Demnach hat die Erzeugergruppe bei der EU-Kommission einen Antrag der Bezeichnung „Döner“ als „garantiert traditionelle Spezialität“ (TSG) eingereicht. Sollte dieser bewilligt werden, gebe es innerhalb der EU feste Vorgaben für die Zutaten und die Zubereitung eines Döners. Nur ein Fleischspieß, der nach diesen Vorgaben hergestellt wurde, dürfte künftig noch Döner genannt werden.

Döner soll aus hochwertigen Zutaten bestehen

Die Vorgaben der Erzeugergruppe sind streng – und könnten die Imbisse wegen der hochwertigen Zutaten, aber auch der aufwendigeren Zubereitung zu deutlichen Preissteigerungen zwingen. Demnach soll der Drehspieß künftig aus folgenden Zutaten bestehen:

  • 100 Kilo Fleisch von mindestens sechzehn Monate alten Rindern oder Keulen- und/oder Rückenfleisch von mindestens sechs Monate alten Schafen
  • 8–10 Kilo tierisches Fett (Rinder- oder Schaffett)
  • 2–3 Kilo Joghurt oder Milch, falls erforderlich
  • 2–3 Kilo Zwiebeln
  • 2–3 Kilo Salz
  • 100–200 Gramm schwarzer Pfeffer
  • 100–200 Gramm weißer Pfeffer
  • 100–200 Gramm roter Pfeffer
  • 100–200 Gramm Thymian

Schon heute ist im deutschen Lebensmittelrecht festgelegt, dass ein Dönernur aus Rind-, Kalb- oder Schaffleischscheiben bestehen und der Hackfleischanteil maximal 60 Prozent betragen darf. Die neuen Regeln würden diese Vorgaben allerdings teilweise verschärfen.

Döner Zubereitung künftig strenger? Dönermesser statt Schneidgerät

Auch bei der Zubereitung sollen nach dem Wunsch der Erzeugergruppe strenge Regeln gelten: So müsste das Dönerfleisch in „Scheiben einer Dicke von drei bis fünf Millimetern bei rotem Fleisch und in einer Dicke von ein bis zwei Zentimeter bei Hähnchen mit einem Messer“ geschnitten werden.

Dies müsse zwingend mit einer Dönermessererfolgen – Schneidgeräte, wie sie viele Imbisse verwenden, wären nicht mehr erlaubt. Dieser Aufwand würde wohl auch die Personalkosten in die Höhe treiben, zumal die Zubereitung länger dauern würde.

Ob sich die Pläne der türkischen Erzeugergruppe allerdings durchsetzen ist mehr als fraglich: „Nun beginnt eine dreimonatige Frist, in der Interessenträger (...) das Recht haben, Einspruch gegen den Antrag einzulegen“, heißt es von der EU-Kommission. Wenn diese „starken Widerspruch“ erhält und dieser „sachlich und verfahrenstechnisch“ richtig ist, könne der Antrag auch einfach abgelehnt werden.