Berlin. Mal kein Schmachtfetzen: In Malmö präsentiert sich die Niederlande mit einer spaßigen Hymne an Europa – und zählt zum Favoritenkreis.

  • Die Niederlande schickt beim ESC 2024 einen „Friesenjung“ ins Rennen – und könnte einen Coup landen
  • Joost Klein hat in Deutschland schon einmal einen Hit erzielt – mit einem berühmten Co-Star
  • Künstler, Performance und der Song „Europapa“ versprechen ein Aha-Erlebnis

Es gibt Songs, die gut klingen. Und es gibt Songs, die uns was zu erzählen haben. Das Lied „Europapa“ von Joost Klein, mit dem er die Niederlande beim Eurovision Song Contest (ESC) 2024 im schwedischen Malmö vertritt, gehört zur zweiten Kategorie.

Beim Publikum hat das durchaus Chancen. Binnen weniger Tage wurde das Video auf YouTube über acht Millionen mal aufgerufen. Wie der kroatische Beitrag liegt der niederländische Song bei den Buchmachern ebenfalls weit vorne. Er wird zum Favoritenkreis gezählt.

Aus rund 600 Einsendungen hatte sich der TV-Sender AVROTROS Klein ausgesucht. Erst stand der Interpret fest, danach wurde das Lied komponiert, besser gesagt: auf ihn zugeschnitten. „Europapa“ hat offenbar viel mit dem Rapper selbst zu tun. Produziert wurde der sehr unterhaltsame Song vom Hardcore-Techno-Musiker Paul Elstak.

Die Niederlande beim ESC 2024: Joost Klein mit „Europapapa“

Im Benelux-Raum ist der 26-jährige Klein schon recht bekannt. In Deutschland landete der Künstler mit Ski Aggu und Otto Waalkes schon einen Sommerhit: mit „Friesenjung“, einer Techno-Adaption des Sting-Klassikers „Englishman In New York“.

ESC 2024: Datum, Veranstaltungsort, Sender und Chancen

weitere Videos

    Für einen Schmachtfetzen sind die Niederländer immer gut, für Humor aber auch. Diesmal gehen sie kein Risiko ein. Sie schicken einen Künstler und einen Beitrag ins Rennen, von dem sie wissen, dass beide massentauglich sind. Vor allem sind Text und der Friese mit dem platinblond gefärbten Haar und Schnauzbart so schräg, dass sie unverwechselbar sind.

    Auch interessant

    Klein verbindet die Dance-Nummer mit einer Erzählung. „Es ist eigentlich eine Art Brief an meinen Vater“, sagt er. Der habe ihm beigebracht, „dass Menschen sich die Grenzen ausgedacht haben“. Es sei eine Hymne an Europa und seinen schon früh vestorbenen Vater: „Willkommen in Europa, ich bleib hier, bis ich tot geh.“

    Die Niederlande beim ESC 2024: Joost Klein mit „Europapapa“ im Video

    Empfohlener externer Inhalt
    An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Youtube, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
    Externer Inhalt
    Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

    So erfolgreich waren die Niederlande zuletzt beim ESC

    Die Niederlande sind ein ESC-Teilnehmer der ersten Stunde. Sie sind seit 1956 dabei und alles – außer gewöhnlich. Sie haben schon einige Bruchlandungen erlebt und sind nicht über das Halbfinale hinausgekommen. Einerseits.

    JahrInterpretBeitragPlatz
    2023Mia Nicolai & Dion CooperBurning DaylightIm Semifinale ausgeschieden
    2022S10De Diepte11
    2021Jeangu MacrooyBirth Of A New Age23
    2020Jeangu MacrooyGrowESC abgesagt
    2019Duncan LaurenceArcade1

    Andererseits haben sei das Festival bereits fünf Mal gewonnen. Das letzte Mal ist noch nicht so lange her, es war 2019. Klein knüpft an bessere Zeiten an. Er tritt beim zweiten Halbfinale am 9. Mai an. Der Einzug ins Finale sollte bei so einem eingängigen Song Formsache sein.