Berlin. Die Vize-Chefredakteurin der „SZ“ soll in ihrer Dissertation geschummelt haben. Nun steht das Ergebnis der Überprüfung fest.

Es waren zuletzt aufreibende Monate für Alexandra Föderl-Schmid, die Vize-Chefredakteurin der „Süddeutschen Zeitung“. Das Portal „Medieninsider“ hatte im Dezember vergangenen Jahres unter Berufung auf eigene Recherchen mittels Plagiatssoftware über eine angeblich mangelhafte Quellentransparenz in journalistischen Texten von Föderl-Schmid berichtet.

Im Februar zog sich die stellvertretende Chefredakteurin aus dem operativen Geschäft der SZ zurück, die Tageszeitung beauftragte außerdem eine externe Kommission mit der Überprüfung der Vorwürfe. Diese dauert weiter an, wie die SZ-Chefredaktion am Donnerstag mitteilte.

Vorwürfe unbegründet: „Kein relevantes wissenschaftliches Fehlverhalten“

Doch damit nicht genug: Kurz vor ihrem Rückzug hatte der Salzburger Kommunikationswissenschaftler Stefan Weber„Plagiatsfragmente“ in der Dissertation der Journalistin festgestellt. Föderl-Schmid hatte die Arbeit 1996 an der Paris Lodron Universität Salzburg eingereicht. Sie trägt den Titel „Vom Monopol zum Markt: Zehn Jahre duales Rundfunksystem in Deutschland“. Weber bestätigte dem Evangelischen Pressedienst (epd), von dem rechtspopulistischen Portal „Nius“ mit einem Gutachten zu der Dissertation beauftragt worden zu sein. Der Erstkontakt zu dem Portal sei von ihm selbst ausgegangen.

Föderl-Schmid selbst hatte daraufhin die Hochschule um eine Prüfung ihrer Doktorarbeit gebeten. Eine Kommission der Universität Salzburg hat diese nun abgeschlossen. Es sei „kein relevantes wissenschaftliches Fehlverhalten“ festzustellen, teilte die Hochschule am Donnerstag mit. Das Verfahren sei eingestellt worden. Föderl-Schmid dürfe ihren Doktortitel behalten. Dass die Uni Salzburg die Prüfung abgeschlossen habe, nannte die SZ-Chefredaktion ein „gutes Ergebnis für unsere Kollegin“.

tok mit dpa, epd und KNA