Palma de Mallorca. Auf Mallorca geht die Urlaubssaison wieder los. Der frühe Ostertermin bereitet Hoteliers Sorgen. Es gibt aber noch andere Probleme.

Auf den Osterhasen ist Pedro Marin dieses Jahr gar nicht gut zu sprechen. Dass dieser 2024 so früh im Jahr arbeiten muss, bringe auf Mallorca den Rhythmus durcheinander, meint der Präsident des Hotelierverbands an der Playa de Palma. Der frühe Termin für die Osterferien stößt vielen Hotelbetreibern und Gastronomen sauer auf. Zwar seien die Hotels an Ostern wie sonst auch zwischen 60 und 70 Prozent ausgelastet, doch bis der Trubel der Hauptreisezeit im Juni losgeht, drohe dieses Jahr ein lang anhaltendes Buchungsloch.

„Die Buchungszahlen sinken in den 15 Tagen nach Ostern. Dann liegt die Auslastung nur noch bei 40 bis 50 Prozent“, klagt Marin. Das Problem dabei: Einmal eingestelltes Personal könne ungeachtet der geringeren Auslastung nicht wieder einfach weggeschickt werden.

Osterurlaub: Am Flughafen von Palma drohen Bummelstreiks

Dabei spielt der neue Sommerflugplan der großen Fluggesellschaften der Tourismusindustrie auf Mallorca in die Hände. Dieser startet am 31. März, mit vielen neuen Verbindungen von Deutschland nach Mallorca. So kehrt der deutsche Ferienflieger Condor nach einjähriger Pause wieder auf die Baleareninsel zurück. Die Fluggesellschaften Eurowings, Ryanair, Leav und Condor steuern die Insel in ohnehin in hoher Frequenz an.

Doch ausgerechnet der Flugverkehr war in den vergangenen Wochen das große Sorgenkind. Streiks bei Lufthansa sorgten zuletzt immer wieder für Flugausfälle. Doch auch auf spanischer Seite droht Mallorca-Urlaubern Ungemach. Am Flughafen von Palma de Mallorca kriselt es seit einiger Zeit. Was wirklich los ist, ist unklar. Erst am Wochenende kam es nach Medienberichten zu einem unangekündigten Bummelstreik von Mitarbeitern einer Firma, die für die Kontrolle am Einlass zu den Gates zuständig ist.

Der Flughafenbetreiber wollte offiziell nichts bestätigen, das Unternehmen dementierte sogar die Berichte. Aber eine Mitarbeiterin der Sicherheitsfirma sagte dem „Diario de Mallorca“, man sei mit den Arbeitsbedingungen nicht einverstanden. Deshalb arbeite man „besonders gewissenhaft“. Das führte zu Verzögerungen. Mitunter standen die Passagiere eine Stunde lang Schlange an der Sicherheitskontrolle. Manche verpassten dadurch ihre Flüge. Die Fluggesellschaft Ryanair schickt den Mallorca-Urlaubern mittlerweile Mails, in denen die Passagiere gebeten werden, drei Stunden vor Abflug am Flughafen zu erscheinen und sich umgehend zur Sicherheitskontrolle zu begeben.

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Wie fast überall ist auch auf Mallorca der Urlaub deutlich teurer geworden. Im vergangenen Jahr konnten sich Hoteliers und Gastronomen allerdings nicht über mangelnden Zuspruch beklagen. Der Corona-Nachholeffekt sorgte für klingelnde Kassen, wie Hotelier Pedro Marin versichert. In diesem Jahr haben die Preise für Flüge und Übernachtungen aber noch einmal angezogen. Zudem sorgten gerade vergangenen Sommer Exzesse von enthemmten Partytouristen für Negativschlagzeilen und Ärger bei den Einheimischen.

Urlaub auf Mallorca: Partytouristen sorgen immer wieder für Ärger

Marin ist „felsenfest davon überzeugt, dass es dieses Jahr besser wird“. Nach den Regionalwahlen und dem Regierungswechsel mitten in der Saison im vorigen Jahr habe man nun erstmals das Gefühl, von den Behörden erhört zu werden. „Das Rathaus Palma hat uns schon zu Ostern ein größeres Aufgebot an Ortspolizisten versprochen.“ Der Hotelier, einer der Gründer der „Qualitätsoffensive Palma Beach“, spricht sich seit Jahren für das sogenannte Amsterdamer Modell aus. In der niederländischen Metropole ist der Alkoholkonsum auf der Straße verboten. Verstöße werden direkt mit einem Knöllchen geahndet. „Erst wenn die Sauf-Urlauber die Brieftasche zücken müssen, kommen wir voran“, sagt er. Man werde das Problem nicht schnell lösen können. „Aber in sechs bis sieben Jahren könnten wir eine Playa de Palma haben, wie wir sie uns wünschen.“

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Indes erwacht Mallorca so langsam wieder aus dem Winterschlaf. Die meisten Diskotheken haben nun wieder geöffnet. Dafür gibt es anderweitige Sorgen. Ausgerechnet über Ostern droht auf Mallorca ein Temperatursturz mit Regen und ungemütlichem Wind. Laut dem Portal wetter.com wird es nach einem sonnigen Karfreitag zunehmend ungemütlich. Am Ostersonntag und am Ostermontag liegen die Höchsttemperaturen nur noch bei 18 Grad. Dazu soll ein kalter Wind wehen.

tok/dpa