Grünheide. Nach dem Anschlag auf das Tesla-Werk sollte die Produktion eigentlich bis Ende dieser Woche stillstehen – jetzt geht es wohl schneller.

Nach dem Anschlag auf die Stromversorgung beim Autobauer Tesla

Der verbrannte Strommast auf einem Feld unweit der Tesla-Fabrik in Grünheide.
Der verbrannte Strommast auf einem Feld unweit der Tesla-Fabrik in Grünheide. © Sebastian Gollnow/dpa
Die Fabrik in Grünheide bei Berlin wurde nach Angaben von Tesla evakuiert.
Die Fabrik in Grünheide bei Berlin wurde nach Angaben von Tesla evakuiert. © Sebastian Gollnow/dpa
Die Feuerwehr auf dem Weg zum brennenden Strommast.
Die Feuerwehr auf dem Weg zum brennenden Strommast. © Sebastian Gollnow/dpa
Polizei stehen an dem beschädigten Strommast in Spreenhagen.
Polizei stehen an dem beschädigten Strommast in Spreenhagen. © Sebastian Gollnow/dpa
Eingang der Tesla Fabrik «Gigafactory Berlin-Brandenburg».
Eingang der Tesla Fabrik «Gigafactory Berlin-Brandenburg». © Christophe Gateau/dpa
1/5

in Grünheide bei Berlin soll die Produktion in dem Werk laut Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) früher anlaufen als zuletzt angekündigt. „Es sieht heute so aus, dass es nicht bis Ende der Woche dauern wird, sondern dass schon früher die Stromversorgung wieder hergestellt werden kann“, sagte Steinbach am Montagmorgen im RBB-Inforadio.

Bisher hatte es geheißen, die Produktion werde erst Ende dieser Woche wieder anfahren. Der RBB berichtete am Montag unter Berufung auf den Stromnetzbetreiber Edis, dass die Produktion bereits Montagabend wieder anlaufen könnte. Steinbach lobte die beteiligten Unternehmen, die „im Drei-Schicht-Betrieb geackert“ hätten.

Tesla: Steinbach kritisiert „Demonstrationstourismus“

Zugleich kritisierte er Demonstrationen gegen eine geplante Erweiterung des E-Auto-Werks, die es auch am Wochenende wieder gegeben hatte. „Mich besorgt das insofern, weil hier auch ganz klar zu beobachten war, dass es einen Demonstrationstourismus gegeben hat“, sagte der Minister. „Das erleben wir auch bei dem Camp, wo Menschen aus Niedersachsen, aus Lützerath, aus Hambacher Forst an der Stelle da sind. Im Augenblick wird dieses Ganze von extern gekapert.“ Das sollte nicht im Sinne der Anwohnerinnen und Anwohner sein.

Am Wochenende kam es wieder zu Protesten gegen Tesla: Gemeinsam schultern Aktivisten einen Baumstamm und tragen ihn in ein Protestcamp im brandenburgischen Grünheide. Der Widerstand gegen die geplante Erweiterung des Tesla-Werkgeländes hält an.
Am Wochenende kam es wieder zu Protesten gegen Tesla: Gemeinsam schultern Aktivisten einen Baumstamm und tragen ihn in ein Protestcamp im brandenburgischen Grünheide. Der Widerstand gegen die geplante Erweiterung des Tesla-Werkgeländes hält an. © Christophe Gateau/dpa | Unbekannt

Es werde weiterhin mit falschen Argumenten gegen Tesla Stimmung gemacht. „Diejenigen, die dort im Augenblick dagegen protestieren, die sollen dann ihren Mitmenschen ganz deutlich sagen, dass sie einen erhöhten Lkw-Verkehr auch weiterhin haben wollen.“

Umweltaktivisten und Tesla-Befürworter demonstrierten beide

Der E-Autobauer will neben dem 300 Hektar großen bestehenden Werksgelände einen Güterbahnhof, Lagerhallen und einen Betriebskindergarten errichten. Dafür sollen mehr als 100 Hektar Wald gerodet werden.

Umweltaktivisten demonstrierten am Sonntag in Grünheide gegen die Erweiterungspläne, begleitet von Polizeikräften. Zudem hält die Besetzung eines Waldstücks seit mehr als zehn Tagen nicht weit entfernt von der Fabrik an. Steinbach sprach sich am Montag dafür aus, eine Duldung des Camps über die Mitte des Monats hinaus nicht zu verlängern.

Die Tesla-Ansiedlung erfuhr am Wochenende aber auch Unterstützung: Einige Anwohner, die sich an die Seite des Unternehmens stellen, gingen ebenfalls auf die Straße. Teils kam es zu verbalen Reibereien zwischen den beiden Demonstrationslagern.