Berlin. Archäologen haben bei Ausgrabungen einen besonderen Fund gemacht, der neue Erkenntnisse über die Kaiserzeit mit sich bringt.

Ausgrabungen finden auch in Deutschland statt und bringen immer wieder Erstaunliches zutage: Nun haben Archäologen bei Oppin im Saalekreis das Grab einer Germanin mit Bronzebeigaben entdeckt. „Die Frau könnte eine begüterte und höhergestellte Persönlichkeit gewesen sein“, sagte Archäologin und Projektleiterin Susanne Friederich vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Halle am Donnerstag.

Das Grab aus der späten Römischen Kaiserzeit aus dem zweiten bis dritten Jahrhundert habe damals in unmittelbarer Nähe eines Hauses gelegen. „Der zweischiffige Hausgrundriss mit Außenwänden und einem Mittelpfostenbereich ist typisch für diese Zeit.“

Als Beigaben hätten in dem Grab eine Gürtelschnalle, ein bronzener Riemenbeschlag, eine Gewandschließe und drei Ringe aus Bronze gelegen, die die Größe von Fingerringen hätten, sagte Friederich. „Vielleicht gehört das Haus zu einer großen Siedlung, aber vielleicht ist es nur ein kleines Gehöft. Wir wissen jetzt, dass auch in der Römischen Kaiserzeit in der Nähe von Siedlungen bestattet wurde.“

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Archäologie: Stromtrasse ist Grund für Grabungen

Zudem wurden auf dem Areal auch zwei rund 4000 Jahre alte Gräber aus der schnurkeramischen Zeit gefunden. „Unsere Region war schon immer beliebt und so wurde diese seit Jahrtausenden besiedelt“, sagte Christian Lau, örtlicher Projektkoordinator. „Drei Ofengruben deuten darauf hin, dass hier eine kleine Siedlung der Schnurkeramiker bestand.“

Die Grabungen laufen im Vorfeld des Netzausbaus der Gleichstromtrasse „SuedOstLink“. Die Trasse ist rund 540 Kilometer lang und reicht von Wolmirstedt bei Magdeburg bis zum Standort Isar bei Landshut in Bayern.