Berlin. Jahrzehntelang prahlte der Hamburger im TV mit seiner Arbeitsverweigerung. Laut einem Medienbericht ist Arno Dübel nun verstorben.

Deutschlands wohl berühmtester Arbeitsloser ist tot: Arno Dübel soll im Alter von 67 Jahren im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf gestorben sein. Das berichtet die "Hamburger Morgenpost". Dübel erlangte deutschlandweite Bekanntheit durch seine zahlreichen Medienauftritte und seine exzentrische Persönlichkeit. Die Boulevardpresse bezeichnete ihn als "König der Arbeitslosen" und porträtierte ihn als Symbol für die vermeintliche Missbrauchsfähigkeit des Sozialstaates.

Die genauen Umstände seines Todes sind bisher nicht bekannt. Dem Medienbericht zufolge soll Dübel an den Folgen einer langwierigen Krankheit gestorben sein. In den vergangenen Jahren hatte er immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.

Arno Dübel: So wurde er zu Deutschlands wohl bekanntestem Arbeitslosen

Die Berichterstattung über Arno Dübel war stets von Kontroversen geprägt. Laut eigenen Angaben war Dübel seit einer abgebrochenen Lehre im Jahr 1976 durchgängig arbeitslos – und das offenbar mit Stolz. Dübel war Gast in Talkshows wie "Arabella" und sorgte für Unmut bei den Zuschauern, weil er Arbeit ablehnte und lieber vom Staat lebte. Während ihn einige Menschen als Opfer eines undurchsichtigen Sozialsystems sahen, kritisierten ihn andere für seine vermeintliche Faulheit und das Ausnutzen der staatlichen Unterstützung. Sein Fall war ein Spiegelbild der Debatten über Arbeitslosigkeit und Sozialleistungen in Deutschland.

Die Medien zeichneten ein ambivalentes Bild von Arno Dübel. Einerseits wurde er als Schmarotzer und Sozialparasit dargestellt, andererseits wurden auch seine persönlichen Schwierigkeiten und sein psychischer Zustand beleuchtet. Die Grenze zwischen Sensationslust und Mitleid war oft schwer zu ziehen. Boulevardmedien bezeichneten ihn als "Deutschlands frechsten Arbeitslosen".

Ungeachtet der Meinungsverschiedenheiten über Dübel wurde er zu einer Symbolfigur. Seine Geschichte wirft Fragen auf über die Verantwortung des Einzelnen und die Rolle des Staates bei der Unterstützung von Arbeitslosen. (bef)