Viersen. Ein Wirbelsturm hat eine Schneise der Verwüstung am Niederrhein hinterlassen.

Abgedeckte Häuser, umgestürzte Bäume, aber keine schweren Zerstörungen oder gar Tote: Viersen am Niederrhein hat am Mittwochabend einen heftigen Tornado überstanden. „Die Stadt hat unheimliches Glück gehabt. Es ist weitgehend bei Sachschäden geblieben“, sagte ein Stadtsprecher am Donnerstag. Keines der Häuser in der Stadt sei einsturzgefährdet, alle Menschen hätten zu Hause übernachten können.

Der Tornado, der am Mittwochabend über den Raum Viersen gefegt war, deckte nach Stadtangaben allein in Viersen-Boisheim die Dächer von etwa 40 bis 50 Häusern ab, rund 150 Menschen sind von den Schäden betroffen. Ein Autofahrer wurde schwer und ein Feuerwehrmann leicht verletzt. Gegen 18 Uhr sei der Wirbelsturm über die Ortschaften Boisheim, Nettetal-Schaag, Schwalmtal-Dilkrath, Schwalmtal und teilweise über Niederkrüchten gezogen, schilderte die Kreisverwaltung auf ihrer Facebookseite. Danach machten sich noch am Mittwochabend die Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW, Anwohner und Dachdecker daran, die Schäden zu beseitigen. Der Sturm hatte die Stadt völlig überraschend getroffen. Er hatte auf der sogenannten Fujita-Skala für Tornados von null bis fünf die Stärke F1 (117 bis 180 Stundenkilometer). Das reichte, um Bäume umzulegen und Hunderte Dachziegel wie Geschosse durch die Luft fliegen zu lassen. Zum Glück seien die Leute am Mittwochabend in den Häusern geblieben und nicht von den Ziegeln getroffen worden, sagte der Stadtsprecher. „Jeder Tornado kann lebensgefährlich sein“, sagte Andreas Friedrich, Tornadobeauftragter des Deutschen Wetterdienstes (DWD). dpa