Paris. Deneuve kritisiert die #MeToo-Kampagne.

100 Frauen, darunter Prominente wie die Filmschauspielerin Catherine Deneuve und Schriftstellerin Catherine Millet, haben in der französischen Zeitung „Le Monde“ einen Artikel unterzeichnet, in dem sie die gegenwärtige #MeToo-Debatte über sexuelle Belästigung kritisieren.

Die Debatte habe eine „Kampagne der Denunziation“ nach sich gezogen. Der Artikel warnt vor einem „Klima einer totalitären Gesellschaft“. Die Unterstützerinnen erkannten an, dass es notwendig gewesen sei, ein Bewusstsein für sexuelle Gewalt gegen Frauen zu schaffen. Sie verteidigten aber „eine Freiheit, jemandem lästig zu werden, die für
die sexuelle Freiheit unerlässlich ist“ – „hartnäckiges Flirten“ sei anders als Vergewaltigung kein Delikt.

„Als Frauen erkennen wir uns nicht in diesem Feminismus, der über die Anprangerung von Machtmissbrauch hinaus das Gesicht eines Hasses auf Männer und die Sexualität annimmt“, heißt es weiter. Männer würden „zur Kündigung gezwungen, deren einziges Vergehen es ist, ein Knie berührt oder einen Kuss erhascht zu haben“. Mit dem Artikel sorgten sie für Kritik. „Die Unterzeichner dieses Gastbeitrags vermischen vorsätzlich ein Verhältnis der Verführung, das auf Respekt und Lust basiert, mit Gewalt“, schrieb Aktivistin Caroline De Haas. dpa