Berlin. Alexander Klaws war Deutschlands erster „Superstar“. Heute ist er Musical-Darsteller.

Wenn Alexander Klaws in den nächsten Monaten in dem Musical „Ghost“ auf der Bühne des Theaters des Westens in Berlin steht, eine Bühnenadaption des Hollywoodklassikers, dann werden auch ihn einige Geister der Vergangenheit verfolgen. Denn es kommen nicht nur Fans des Films mit Patrick Swayze, sondern auch Fans von ihm, von damals, die mit ihm älter geworden sind. Schließlich ist es für den Musicaldarsteller schon die zweite Karriere.

Alexander Klaws, das war der Gewinner der ersten Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“. 2003 war das, er war gerade 19 und plötzlich berühmt. Dieter Bohlen produzierte Platten mit ihm, die sich millionenfach verkauften. Während heutige Castingshow-Gewinner schon verglühen, während der Abspann der Finalsendung läuft, konnte Klaws immerhin fünf Hits mit Schmacht-Titeln wie „Take Me Tonight“ und „Free Like The Wind“ in den Top Ten der Single-Charts platzieren.

Ein einziges Mal also in der ganzen Castingshow konnte man wirklich glauben, dass der Gewinner danach ein Star werden könnte. Klaws hat sich dann aber bald von Bohlen getrennt. Seither macht er seine eigene Musik. Und dann hat er noch eine richtige Musicalausbildung absolviert. Er war an einem Punkt angelangt, wo es mit der Musik nur schlechter werden konnte. „Ein Negativhype war auch schon zu spüren“, sagt er. „Übers Musical habe ich mich dann noch mal neu erfunden.“

Sein Bühnendebüt gab er 2006 in Berlin in „Tanz der Vampire“. Seither hat er sich zu einem der erfolgreichsten deutschen Musicaldarsteller gemausert. Er spielte „Tarzan“ in Hamburg und Oberhausen oder „Jesus Christ Superstar“ in Dortmund und Basel – ohne darüber seine eigene Musik zu vernachlässigen. Bei „Tarzan“ hat er seine Jane, die Musicalkollegin Nadja Scheiwiller kennengelernt. Mit seiner Lebensgefährtin steht er auch oft auf der Bühne.

Was war extremer? Eine Rolle des an Lianen schwingenden Tarzan oder die als ein Jesus, der Tag für Tag gekreuzigt wird? Bei einem „Tarzan“, meint er, sei man zwar nach der Vorstellung völlig ausgelaugt, gehe aber ganz vergnügt nach Hause: „Tarzan bekommt ja am Ende seine Jane.“ Der Jesus sei dagegen ein Seelenstriptease, das werde man auch nicht mehr so schnell los.