Berlin. Ein Jobcenter wurde abgeriegelt, nachdem eine 30-Jährige dort hohes Fieber hatte. Die Frau ist kürzlich in Afrika gewesen.

Das Jobcenter wurde weiträumig abgeriegelt.
Das Jobcenter wurde weiträumig abgeriegelt. © Maurizio Gambarini/dpa

Fieber und eine direkte Verbindung nach Westafrika: In einem Jobcenter in Berlin-Pankow ist eine Frau wegen Verdachts auf Ebola von Notärzten behandelt worden. Die 30-jährige Patientin habe mit hohem Fieber ein typisches Anzeichen der Infektionskrankheit gezeigt und sei vor einer Woche in Westafrika gewesen, sagte ein Feuerwehrsprecher.

Polizeibeamte arbeiteten vorsichtshalber mit Mundschutz .
Polizeibeamte arbeiteten vorsichtshalber mit Mundschutz .

Die Frau wurde zuerst in einem Notarztwagen isoliert und zur Untersuchung in die Infektionsabteilung des Virchow-Klinikums der Charité gebracht. Genauere Angaben zur Herkunft der Frau machten die Behörden nicht.

Experten der Charité gingen davon aus, dass es sich bei der Fieberinfektion mit großer Wahrscheinlichkeit nicht um Ebola handelt. Die 30-Jährige habe sich in Afrika nicht in einem Gebiet aufgehalten, in dem Ebola aufgetreten sei, teilte die Senatsverwaltung für Gesundheit am Dienstagnachmittag mit. Die Mediziner gehen von einer infektiösen Magen-Darm-Erkrankung aus. Ein Test bestätigte am späten Dienstagabend diesen Verdacht.

Die Zufahrten zum Krankenhaus wurden abgeriegelt, auf dem Gelände wachte ein Sicherheitsdienst. Wegen des Ebola-Verdachts wurden mehrere Menschen, die mit der Patientin Kontakt hatten, vorsichtshalber ins Krankenhaus gebracht. Alle anderen Besucher des Jobcenters, die zunächst im Haus bleiben mussten, durften das Gebäude nach rund zwei Stunden wieder verlassen, so ein Feuerwehrsprecher.

EBOLA

Die ersten Anzeichen für Ebola sind mit hohem Fieber und Kreislaufproblemen ähnlich wie bei einer Grippe oder Tropenkrankheiten wie Malaria. Ebola ist aber weit weniger ansteckend als Grippe und kann nur durch den Kontakt mit Körperflüssigkeit eines Infizierten, die in Wunden oder Schleimhäute gelangt, übertragen werden.

Die Krankheit lässt sich nur über einen Bluttest nachweisen. Das Verfahren dauert in der Regel mehrere Stunden.

Das Ebola-Virus hat bei der aktuellen Epidemie in Westafrika bereits mehr als 1200 Menschen das Leben gekostet. Eine Einschleppung nach Europa gilt aber als eher unwahrscheinlich. In Deutschland haben sich bisher alle Verdachtsfälle nicht bestätigt. dpa