Tacloban. Auf den Philippinen werden pausenlos Hilfsgüter verteilt – die meisten mit Flugzeugen.

Menschen stürzen auf der Insel Leyte zu den Hilfsgütern.
Menschen stürzen auf der Insel Leyte zu den Hilfsgütern. © Dennis Sabangan/dpa

Zehntausende Überlebende des Taifuns haben eine Woche nach der tödlichen Naturkatastrophe erstmals Lebensmittelpakete und Trinkwasser bekommen.

Die Luftbrücke mit amerikanischen Hubschraubern hat die Not der erschöpften Menschen etwas gelindert. Die Helikopter fliegen pausenlos Hilfsgüter in entlegene Regionen des Katastrophengebietes. Auch die ärztliche Versorgung der Verletzten läuft an: Unter anderem hat ein deutsches Feldlazarett auf der verwüsteten Insel Leyte die Arbeit genommen.

Immer mehr Hilfsorganisationen erreichen jetzt auch die anderen Teile des Katastrophengebiets. „Ärzte ohne Grenzen“ sei mit 91 Mitarbeitern auch auf den Inseln Cebu, Samar, Panay und Bantayan im Einsatz, teilte die Organisation in Berlin mit. „Aktion Deutschland Hilft“ hat wie viele Organisationen in Cebu einen Stützpunkt für die Verteilung der Ressourcen aufgebaut.

Innenminister Mar Roxas räumte ein, dass vieles zu langsam passiere. „Jeden Tag läuft es besser als am Vortag. Es kann nie schnell genug gehen in einer Situation wie dieser, wo so viele Menschen betroffen sind und so viel Infrastruktur beschädigt ist“, sagte er in Tacloban. Dort, wo die Hubschrauber Care-Pakete absetzen, laufen innerhalb von Minuten Menschentrauben zusammen. Im völlig zerstörten Tacloban standen die Menschen gestern stundenlang Schlange, um ein paar Flaschen Trinkwasser zu ergattern. Hunderttausende sind obdachlos. Nach bisher verifiziertem Kenntnisstand seien rund 3600 Menschen ums Leben gekommen, sagte John Ging vom UN-Büro für Nothilfekoordination, 1179 Menschen galten als vermisst. Und noch immer werden weitere Leichen aus den Trümmern geborgen. dpa