Oldenburg. Nach viel Regen und Hochwasser freuen sich Niedersachsens Landwirte auf trockene Witterung. Erste Arbeiten haben begonnen.

Angesichts der ersten trockenen Tage nach monatelangem Regen hoffen die Landwirte in Niedersachsen, mit der Düngung der Böden beginnen zu können. „Man kann jetzt tatsächlich den Acker befahren, aber noch nicht überall“, sagte der Pflanzenbau-Experte des Landvolks Niedersachsen, Karl-Friedrich Meyer. Die Befahrbarkeit hänge von den Grundwasserständen ab.

Es sei wichtig, jetzt die Nährstoffe auszubringen, weil die Pflanzen wachsen sollen, sagte Meyer. An jedem Tag, den es nicht regne, merke man, wie der Boden trockener werde. An Bodenbearbeitung sei aber noch nicht zu denken.

In den niedersächsischen Viehbetrieben staut sich die Gülle

Gerade die Viehbetriebe müssten nun dringend ihre Güllelager leeren, sagte Meyer. „Für sie ist es eine große Herausforderung, das muss raus aus den Behältern. Da wird überall geguckt, ob die Flächen befahrbar sind.“ Das Ausfahren von Gülle wäre eigentlich seit dem 1. Februar wieder erlaubt gewesen. Wegen der nassen und aufgeweichten Böden war es jedoch nicht möglich. Die Landwirte mussten zusätzliche Lagermöglichkeiten für die Gülle organisieren.

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Auch aus Sicht der Landwirtschaftskammer beginnen sich die Verhältnisse auf den Böden langsam zu bessern. Ehemals überflutete Flächen würden langsam abtrocknen, sagte der Sprecher der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Wolfgang Ehrecke. „Regional gibt es, was die Wassersättigung und die Befahrbarkeit der Böden angeht, weiterhin bedeutende Unterschiede, je nach Regenmenge und Bodeneigenschaften“, erklärte er.

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So hätten in Ostfriesland erst einige Flächen gedüngt werden können. Für die Bestellung der Äcker sei es noch zu früh, auch weil es wieder geregnet habe. Im Emsland sei die Befahrbarkeit der Flächen meistens noch stark eingeschränkt oder noch gar nicht gegeben. „In den Überflutungsbereichen von Ems und Hase kann noch nicht gefahren werden, hier kam es vergangene Woche teilweise zu erneuten Überflutungen“, sagte Ehrecke.

Vereinzelt sei im Nordwesten in den vergangenen Tagen Gülle ausgebracht worden, allerdings nicht mit schweren Güllewagen, sondern etwa mit Hilfe eines speziellen Schlauchsystems.

In anderen Gegenden hätten in den vergangenen zwei Wochen erste Dünge- und Pflanzenschutzmaßnahmen begonnen, etwa in der Region Osnabrück mit seinen leichten und sandigen Standorten. Der Wetterausblick für die nächsten Tage verspreche trockene und wärmere Tage, sodass die Böden abtrocknen könnten.

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Auf dem Grünland komme die Feldarbeit langsam in Gang. Arbeiten mit schwerem Gerät seien aber noch nicht möglich, sagte Ehrecke.

Erst mit steigenden Temperaturen und dem beginnenden Pflanzenwachstum werde sich das Ausmaß der Nässeschäden zeigen, sagte der Kammer-Sprecher. Die Landwirte müssten darauf achten, nicht zu früh mit der Bodenbearbeitung zu beginnen, weil dadurch Schäden im Unterboden entstehen könnten.

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