Braunschweig. Reporterin Jana Sievers begleitet Landwirte aus der Region Braunschweig-Wolfsburg und berichtet in Echtzeit.

Seit einer Woche protestieren Landwirte in ganz Deutschland gegen die Pläne der Ampel-Regierung, die Agrardieselvergütung abzuschaffen. Bereits am Sonntagabend machten sich hunderte Trecker aus dem Braunschweiger Land auf den Weg zur bisher größten Demonstration nach Berlin. Reporterin Jana Sievers begleitet seit Montagmorgen Landwirte aus dem Braunschweiger Land und berichtet im Live-Ticker.

Bauern aus der Region Wolfsburg-Braunschweig demonstrieren in Berlin - Live-Ticker

15.30 Uhr: Zur Kundgebung kamen nach ersten Polizeiangaben 8500 Menschen und rund 6000 Fahrzeuge. Der Bauernverband nannte keine genaue Teilnehmerzahl, ging aber von rund 30 000 Demonstranten aus.

Tausende Bauern und Traktoren in Berlin: Unmut über Diesel-Pläne

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    11.55 Uhr: Abgesehen von einzelnen Zwischenrufen ist die Stimmung am Brandenburger Tor ausgelassen. Immer mehr Menschen strömen zur Kundgebung.

    11.36 Uhr: Nicht nur in Berlin gibt es Protest-Aktionen. Laut der Deutschen Presse-Agentur blockieren Landwirte seit Sonntagnacht den Warenverkehr des Aldi-Lagers in Stelle und ein Amazon-Lager in Winsen (Luhe) im Landkreis Harburg. Bei der Aldi-Blockade sind laut Polizei mehr als 100 Fahrzeuge beteiligt. In Winsen handele es sich um eine Blockade durch zehn Traktoren.

    11.15 Uhr: Jetzt gilt es, zu warten. Es ist rappelvoll in Berlin. Neben uns stehen Bauern aus Bayern.

    9.25 Uhr: Wir versuchen nun, über den Ku’damm hereinzufahren. Die Stimmung ist einerseits gelassen, andererseits wirken die Landwirtinnen und Landwirte in Gedanken zu sein. Der Vorsitzende des Landvolks Braunschweiger Land, Karl-Friedrich Wolff von der Sahl, ermutigt die Demonstrierenden am Mikrofon des Busses. „Das Fass ist geborsten“, sagt er und findet Worte für den Bundesfinanzminister: „Wenn einem 10.000, vielleicht sogar 20.000 Menschen entgegenkommen, haben nicht wir uns verirrt, sondern Sie, Herr Lindner.“

    9.19 Uhr: Wir fahren nach einer Pause weiter und sind nun kurz vor Berlin. Mit ein paar Landwirten konnten wir bereits sprechen. Helene Kahl, Landwirtin aus Wolfenbüttel, bewirtschaftet rund 300 Hektar Land in vierter Generation. Ihr Wunsch ist ein Abbau der Bürokratie. „Wir brauchen außerdem Planungssicherheit. Ich denke nicht nur ein paar Monate vor, sondern Jahre“, sagt sie. Eine Vollzeitkraft mehr könne ihr Hof gut vertragen. „Investitionen zu tätigen wird jedoch schwieriger.“

    8.25 Uhr: Neuigkeiten aus Berlin: Die Polizei leitet bereits Trecker zum Olympiastadion um. Am Brandenburger Tor scheint kaum noch Platz zu sein. Laut Berliner Morgenpost haben sich bisher rund 3.600 Fahrzeuge in Berlin versammelt. Gülle-Transporte hat die Polizei bereits an den Anfahrtsrouten aussortiert.

    8.20 Uhr: Es geht bei den Protesten nicht nur um Diesel und KfZ-Steuern. Das schreibt unser Redakteur Johannes Kaufmann. Was die eigentliche Kritik der Bauern ist, erklärt er in einem Kommentar.

    8.05 Uhr: Im Radio hörten wir, dass sich am frühen Morgen niedersächsische Trecker einem Konvoi aus Sachsen-Anhalt angeschlossen hatten. Laut Volksstimme fuhren rund 1.000 Traktoren aus Sachsen-Anhalt auf die A2. Geschlossen fuhren die Traktoren in Berlin ein. Einige Landwirte fahren mit dem Auto oder Zug. Auch Kinder reisen mit den Landvolk-Bussen nach Berlin - sie sind noch nicht schulpflichtig.

    7.55 Uhr: Gegen 2 Uhr haben sich heute Morgen ab Helmstedt/Marienborn etwa 170 bis 200 Traktoren auf den Weg nach Berlin gemacht. Unter den Kennzeichen befanden sich Braunschweig, Helmstedt, Salzgitter, Wolfenbüttel, Peine, Gifhorn, Wolfsburg und Goslar. Gegen 6 Uhr fuhren drei volle Busse mit Landwirtinnen und Landwirten des Landvolks Braunschweiger Land los und bildeten eine Kolonne. In Berlin werden insgesamt 5.000 Traktoren erwartet. Insgesamt werden etwa 1000 Demonstranten aus unserer Region in die Bundeshauptstadt reisen.

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