Hannover. Streiks haben am Donnerstag Auswirkungen auf den Winterdienst. Bundes- und Landesstraßen sind betroffen. Wie ist die aktuelle Lage?

Das es so kommen würde, war vorab schon angekündigt wirden: Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hatte für Donnerstag, 30. November, Straßenwärterinnen und -wärter in Niedersachsen und Bremen zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen. Die Beschäftigten wollen damit in den Verhandlungen zur Tarifrunde der Länder den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, so Verdi: „Denn auch nach bislang zwei Verhandlungsrunden liegt noch kein Angebot vor.“

Die Verdi-Bezirke Südost-Niedersachsen – zuständig für die Region Braunschweig-Wolfsburg – und Hannover-Heide-Weser riefen daher zusammen zum Warnstreik nach Hannover auf. Treffpunkt war um 10 Uhr vor der dortigen Zentrale der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. Anschließend sei, so Verdi vorab, ein Kundgebungszug zum Wirtschaftsministerium geplant. Im nördlichen Niedersachsen ist zudem eine Kundgebung in Leer vorgesehen.

So viel zu Theorie und Auslöser für den Streik beim Winterdienst Niedersachsen. Doch wie ist die Lage auf den Straßen?

Winterdienst-Streik: Räumfahrzeuge der staatlichen Straßenmeistereien in Niedersachsen bleiben in der Garage

Der Streik könnte Auswirkungen auf die Verkehrslage haben, hieß es im Vorfeld – die Straßenmeistereien halten Bundes- und Landesstraßen instand, räumen und streuen im Winter. Es sei nicht ausgeschlossen, so Verdi, dass kleinere Straßen nicht so schnell wie gewohnt geräumt werden könnten. Mit der Landesbehörde wurde vorab über Notdienstvereinbarungen verhandelt.

Das große Verkehrschaos in Niedersachsen blieb am Donnerstag jedoch aus. Unter anderem, weil es in vielen Teilen des Landes weitesgehend trocken blieb. Gestreikt wird ungeachtet dessen: Alle Räumfahrzeuge der staatlichen Straßenmeistereien in Niedersachsen seien in der Garage geblieben, teilte Verdi mit. In Niedersachsen sind hauptsächlich die Bundes-, Landes- und in Teilen auch Kreisstraßen vom Warnstreik betroffen. Ein angedachter Notdienst, den private Räumdienste übernehmen, ist eingerichtet

Es wurde, so die Auskunft von Verdi, jedoch deutlich später gestreut als üblich. Einige Unfälle hätten sich zwar ereignet, doch die meisten davon seien glimpflich ausgegangen, zitiert der NDR die Polizei-Leitstellen in Niedersachsen. Städte und Gemeinden sind nach Angaben von ver.di nicht von dem Warnstreik betroffen, hier läuft der Winterdienst ganz normal weiter.

Streik beim Winterdienst in Niedersachsen: Das fordert Verdi für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst

Verdi fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder eine Einkommenserhöhung von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro monatlich mehr erhalten, Auszubildende sollen unbefristet übernommen werden. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 7. und 8. Dezember geplant.

„Die Beschäftigten, die den Laden jeden Tag am Laufen halten, sind sauer, dass es vonseiten der Arbeitgeber bislang keine Reaktion gegeben hat. Deshalb gehen sie am Donnerstag auf die Straßen“, sagt Imke Hennemann-Kreikenbohm, die zuständige Gewerkschaftssekretärin.