Hannover. Geprüft wurde in den Fächern Deutsch und Englisch. Die Bremer Schülerinnen und Schüler schnitten deutschlandweit am schlechtesten ab.

Neuntklässler im Land Bremen schneiden im Fach Deutsch im Bundesvergleich laut einer Studie am schwächsten ab. Auch im Fach Englisch bleiben Schülerinnen und Schüler aus Bremen hinter dem bundesweiten Durchschnitt. Das geht aus dem IQB-Bildungstrend 2022 hervor, der am Freitag zum Abschluss der Kultusministerkonferenz in Berlin vorgelegt wurde.

Neuntklässler in Niedersachsen schnitten im Bundesvergleich durchschnittlich ab. Die erreichten Mittelwerte wichen in keinem Ergebnis signifikant vom bundesweiten Schnitt ab.

Geprüft wurden die Lesekompetenz, das Hörverständnis und die Rechtschreibung im Fach Deutsch. Im Fach Englisch wurde das Leseverstehen und das Hörverstehen der Neuntklässler untersucht.

Das sind die Reaktionen auf die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2022

„Wir müssen unsere Anstrengungen gerade in den Schulen, in denen viele Kinder mit besonders großen Herausforderungen beschult werden und in denen sich Bildungsrisiken der Schülerinnen und Schüler kumulieren, weiter erhöhen“, sagte die Bremer Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp (SPD). Man müsse so früh wie möglich ansetzen und den Kindern besonders dringend benötigte Kitaplätze geben.

Die CDU-Bildungspolitikerin Yvonne Averwerser nahm derweil den Bremer Senat in die Pflicht. „Die Zeit der zarten Bildungsreformen ist vorbei“, sagte sie. Die Bildungsbehörde dürfe sich nicht damit herausreden, die sozialen Rahmenbedingungen der Kinder im Land Bremen seien schlechter als anderswo.

Testergebnisse in Deutsch „in hohem Maße besorgniserregend“

Bundesweit bezeichneten die Autoren der Studie die festgestellten Leistungen der Neuntklässler in Deutsch als „in hohem Maße besorgniserregend“. Etwa jeder dritte Schüler in Deutschland scheiterte im vergangenen Jahr bei Testaufgaben zum Lese- und Hörverständnis an den Mindeststandards für den Mittleren Schulabschluss (MSA), der in der Regel am Ende der zehnten Klasse erworben wird. Im Bereich Rechtschreibung verfehlte demnach mehr als jeder Fünfte den MSA-Standard.

Im Unterrichtsfach Englisch nannten die Studienautoren vom Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) die Leistungen dagegen „äußerst erfreulich“. In der Analyse wird einschränkend darauf hingewiesen, dass den Getesteten allerdings noch ein Jahr Zeit bleibe, um die MSA-Standards zu erreichen.

Laut Autoren wirkte sich die Pandemie mit Schulschließungen, Fern- und Wechselunterricht bundesweit negativ aus. Zudem zeigten sich in allen untersuchten Bereichen deutliche Kompetenznachteile für Schüler mit Zuwanderungshintergrund.

Für den IQB-Bildungstrend wird regelmäßig in großflächigen Tests überprüft, inwieweit Schülerinnen und Schüler die Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz erfüllen. Mehr als 30.000 Neuntklässler von mehr als 1500 Schulen nahmen an dem Vergleich teil. Es war die dritte Erhebung dieser Art nach 2015 und 2009. Schulen und Klassen wurden repräsentativ ausgewählt.