Braunschweig. Braunschweig, Salzgitter, Helmstedt und Wolfsburg hat Google schon für Street View kartiert. Die Aufnahmen sind nun erschienen.

Google hat am Dienstag, 25. Juli, ein großes Update für „Google Street View“ veröffentlicht. Das Update umfasst unter anderem Aufnahmen von Braunschweig, Salzgitter, Helmstedt, Osterode und Wolfsburg aus dem Jahr 2022. Auch in Goslar, Göttingen, Wolfenbüttel und Northeim machte Google 2022 Aufnahmen, die Google nun veröffentlicht hat. Der Konzern kündigte zunächst in einem Blogpost an, dass das Update „frühestens Mitte Juli“ komme. Nun sind die Bilder da. Weitere Aufnahmen in der Region, unter anderem in Peine, führt der Konzern bereits durch. Sie sind nun auch zu sehen.

Google Street View führte 2010 zu einer großen Datenschutzdebatte

Die Funktion „Street View“ für die App „Google Maps“ führte der Konzern 2007 ein. Sie bietet 360-Grad-Ansichten aus Straßenperspektive. Dabei fotografieren Autos mit aufmontierter Kamera etwa alle zehn Meter in 360 Grad die Straße und die angrenzenden Gebäude. Diese Bilder fügt Google anschließend zu zusammenhängenden Straßenzügen zusammen. Das ermöglicht, dass sich Nutzer komplette Fahrtwege aus Straßenperspektive vom Bildschirm aus ansehen können. 2010 startete das Angebot auch für Deutschland.

Lesen Sie hier, wie Sie den Fotos Ihres Hauses bei Google Street View und Apple Look Around widersprechen können.

Google startete damals die Aufnahmen in den 20 größten Städten des Landes. Doch es kam zu einer intensiven Datenschutzdebatte. Viele Menschen wollten nicht, dass man ihre Wohnung oder ihr Haus in Google Street View sehen kann. Deshalb untersagten sie dem Konzern, ihr Haus in Street View zu zeigen. In kurzer Zeit erreichten Google knapp 250.000 Widersprüche. Google verpixelte daraufhin etliche Häuser und gab den deutschen Markt vorerst auf. Nun unternimmt der Konzern einen zweiten Anlauf.

Google hofft nun auf breite Zustimmung - Apples Dienst Look Around widersprach niemand

Google begründet das mit dem veralteten Kartenmaterial. Die Aufnahmen in Google Street View könnten Straßen und Gebäude „heute nicht mehr angemessen abbilden“, so Google in einem Blogpost. Außerdem habe sich die Stimmung im Land verändert. In einer repräsentativen Umfrage hätten laut Statista 91 Prozent der Befragten das Angebot von Google Street View positiv bewertet. Experten gehen jedoch von einem weiteren Grund aus. Während die Öffentlichkeit wegen Google 2010 eine große Datenschutzdebatte führte, zog Apple 2019 nahezu unbehelligt seinen eigenen Dienst auf. Auf Geräten von Apple können Nutzer bereits seit Mitte 2022 in der App „Maps“ in jeder deutschen Stadt digital spazieren gehen. Die Funktion „Look Around“ ist das gleiche wie Google Street View.

Die Widersprüche, die Betroffene 2010 gegen die Aufnahmen ihrer Häuser und Wohnungen bei Google einreichten, gelten für Apple nicht. Betroffene müssen bei Apple erneut widersprechen. Nur wenige taten das. Und auch wenn Google in Kürze Street View aktualisiert, gelten die Widersprüche von 2010 nicht mehr.