Hannover. Für Reinigungen müssen Betreiber in Hannover Hunderttausende von Euro berappen. In Braunschweig sind die Vandalismus-Fälle offenbar rückläufig.

Vandalismus im laufenden Bahnbetrieb führen landesweit zu hohen Schäden. Mehr als 250 Graffiti-Schmierereien registrierte der neue S-Bahn-Betreiber Transdev in Hannover seit Mitte Juni vergangenen Jahres. Die Kosten für das Entfernen beliefen sich demnach allein in einem Halbjahr auf mehr als 500.000 Euro. Seien sicherheitsrelevante Angaben auf den Zügen übersprüht, müssten diese unter Umständen direkt aus dem Verkehr genommen werden. Der Wiedereinsatz könne dann erst nach der Reinigung erfolgen.

Fäkalien an WC-Innenwänden, zerschnittene Sitzpolster

Zugausfälle und kürzere Züge seien Folgen von Graffiti und Vandalismus, hieß es. In den Zügen komme es unter anderem zu zerschnittenen Sitzpolstern und Rücklehnen, Fäkalien an WC-Innenwänden oder eingetretenen Seitenwänden. Konkrete Summen zu diesen Schäden können wegen der recht kurzen Betriebszeit noch nicht genannt werden, wie es hieß.

Bei Stadtbahnen des Verkehrsanbieters Üstra in Hannover wurden im vergangenen Jahr 59 Graffiti-Vorfälle erfasst, zehn mehr als noch 2021. Der dadurch im vergangenen Jahr entstandene Schaden lag laut Üstra bei knapp 42.000 Euro.

Zugbegleiterin will wegen Fußball-Fans nicht weiterfahren

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Die Westfalenbahn, die die Regionalbahnen RE 60 und RE 70 zwischen dem westfälischen Rheine und Braunschweig einsetzt, bestätigte die Angaben des Hannoveraner Anbieters Trandsev. Vandalismus sei immer wieder ein Problem. Angaben zu Schadensummen konnte eine Sprecherin des Unternehmens unserer Zeitung nicht nennen. Dabei stellten reisende Fußballfans generell ein potenzielles Risiko für die Verursachung von Schäden in den Zügen dar, teilte sie mit. Das Graffiti-Sprühen an und in Zügen habe sich in den vergangenen Monaten aber nicht verstärkt.

Die Eisenbahngesellschaft Metronom, die den Erixx und den Enno in unserer Region anbietet, nannte Fälle von Vandalismus nicht nur ärgerlich, sondern auch teuer. Im Jahr würde durchaus ein sechsstelliger Betrag an Unkosten für das Unternehmen dadurch anfallen. „Wenn Züge so verschmutzt und beschädigt werden, dass sie buchstäblich aus dem Verkehr gezogen und zunächst grundgereinigt oder repariert werden müssen, stehen diese Fahrzeuge zudem nicht wie geplant für weitere Fahrten zur Verfügung. Schlimmstenfalls fallen dann Verbindungen aus und andere Fahrgäste müssen dieses Verhalten ausbaden“, erklärte Sprecherin Miriam Fehsenfeld.

Verkehrs AG: In Braunschweig rückläufige Zahlen

Felix Weitner, Pressesprecher der Braunschweiger Verkehrs AG, erklärte gegenüber unserer Zeitung, die Zahl der Fälle von Vandalismus in Bussen und Bahnen sei im Stadtgebiet seit Jahren stark rückläufig. Das gelte auch für Graffiti-Beschmierungen. Weitner bezifferte die Zahl der Vorfälle auf „ein bis zwei“ im Jahr. Die Kosten für die Beseitigung dieser Schäden lägen auf einem „geringen, nicht nennenswerten Niveau“. Auch die Geschäftsführerin der Stadtbus Goslar GmbH, Anne Sagner, zeichnete ein ähnliches Bild. „Unsere Busse stehen nie draußen, sondern auf dem Betriebshof“, sagte sie. Sachbeschädigungen würden, wenn überhaupt, an Haltepunkten festgestellt, so Sagner.

Das berichtet auch die Üstra in Hannover. Zuletzt sei es wiederholt zu Sprengungen von Fahrkartenautomaten gekommen, hieß es. Dadurch sei ein hoher Sachschaden entstanden, die meisten der Automaten seien aber mit Farbkassetten gesichert, sodass die Täter nur wenig Geld erbeuten konnten.

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