Hannover. „Trans ist keine Modeerscheinung“, setzt der niedersächsische Kommissar Leon Dietrich kürzlichen Äußerungen von Autorin Alice Schwarzer entgegen.

Oberkommissar und Niedersachsens Polizei-Ansprechperson für LSBTI, Leon Dietrich, stellt sich gegen Äußerungen der Kölner Autorin Alice Schwarzer und wirbt für mehr Sensibilisierung zum Thema Transidentität. Der 43-Jährige wird unter anderem beim Christopher Street Day (CSD) am 4. Juni in Hannover präsent sein.

Nach mehr als zwei Jahren Pandemie freut sich Leon Dietrich, Ansprechperson für LSBTI bei der Polizei in Niedersachsen, darauf, mehr Menschen live treffen zu können. Die Präsenz auf solchen Veranstaltungen sei wichtig, sagte der Polizeioberkommissar der Deutschen Presse-Agentur. Es gehe darum, queerfeindliche Gewalt zu bekämpfen. „Gemeinsam statt einsam gegen Hass und Hetze“ sei das Motto.

Dietrich outete sich vor wenigen Jahren selbst vor Kolleginnen und Kollegen

Der gebürtige Oldenburger ist seit Mai 2020 Landeskoordinator der polizeilichen Ansprechpersonen für LSBTI in Niedersachsen. LSBTI steht für Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Transidentität, Intergeschlechtlichkeit. Dietrich selbst outete sich erst vor wenigen Jahren selbst als trans. Die Reaktionen der Kolleginnen und Kollegen seien durchweg positiv gewesen: „Sie haben gesagt, dass sie an meiner Seite stehen. Das war einfach sehr berührend und hat mir und meiner Arbeit bis heute sehr viel Kraft gegeben.“

Die Kölner Autorin Alice Schwarzer warnt in ihrem neuen Buch davor, dass plötzlich Zehntausende junge Mädchen ihr Geschlecht wechseln wollten. Es werde zum Massenphänomen, kritisiert sie. Die Gründerin der Frauenzeitschrift „Emma“ spricht von einer regelrechten „Trans-Mode“. Ähnliche Äußerungen hat Leon Dietrich auch schon persönlich erlebt. Teilweise sei Unwissenheit der Hintergrund, glaubt er. Deswegen sei es wichtig zu sensibilisieren. „Trans ist keine Mode-Erscheinung“, betonte der Polizist.

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