Hannover. Noch immer ist der Uni-Alltag weit vom Normalzustand entfernt, vieles läuft digital – auch Prüfungen. Es gibt jedoch Ausnahmen.

Wegen der unsicheren Lage durch die Corona-Pandemie setzen weiterhin viele Hochschulen in Niedersachsen auf digitale Lehre. An der Leuphana Universität in Lüneburg finden derzeit alle Lehrveranstaltungen grundsätzlich online statt, wie die Hochschule auf Anfrage mitteilte. Bei manchen Lehrveranstaltungen sei eine physische Präsenz auf dem Campus jedoch erforderlich, etwa in den Naturwissenschaften. Präsenzveranstaltungen sollen jedoch auch gestreamt werden.

An der Universität Osnabrück werden große Vorlesungen mit mehr als 200 Teilnehmenden grundsätzlich online abgehalten, wie es hieß. An der Universität Oldenburg sind Online-Veranstaltungen ebenfalls weiterhin möglich.

Das Wissenschaftsministerium wies daraufhin, dass das Studium und die Lehre an den Hochschulen grundsätzlich unter die 3G-Regel fallen, unabhängig von der Corona-Warnstufe. Somit können auch nicht gegen das Coronavirus geimpfte Menschen mit einem negativen Test teilnehmen. Hochschulen könnten jedoch auch auf 2G (geimpft oder genesen) umschwenken, dies könnten sie selbst entscheiden.

Große Vorlesungen und Seminare zumeist digital, Praxis vor Ort

Die Technische Universität Braunschweig bietet praktische Lehrveranstaltungen, wie etwa Laborübungen, unter Einhaltung der entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen in Präsenz an. Bei Veranstaltungen, die dies ermöglichen, werde digital gelehrt.

An der Universität Hannover soll der Präsenzbetrieb bis zum Ende der Vorlesungszeit Ende Januar aufrechterhalten werden. Die Prüfungsphase soll nach derzeitigen Plänen ebenfalls in Präsenz abgehalten werden. Im vergangenen Jahr seien 123 Corona-Fälle bei Studierenden oder Beschäftigten gemeldet worden. Nach eigenen Angaben arbeiten an der Universität der Landeshauptstadt mehr als 5400 Menschen, knapp 30 000 studieren dort.

Selbst Prüfungen von zuhause

Die Hochschule Emden/Leer ist bereits Anfang Dezember als Vorsichtsmaßnahme vor Corona-Infektionen weitgehend in den Online-Modus gewechselt. Größere Veranstaltungen wie Vorlesungen und Seminare seien seitdem digital abgehalten worden, sagte der Vizepräsident für Studium und Lehre, Marco Rimkus. Auch die Verwaltungsmitarbeiter arbeiteten überwiegend im Homeoffice. Es habe nur wenige Ausnahmen für Präsenz gegeben, etwa wenn die Lehre auf Labore in der Hochschule angewiesen sei, sagte der Professor.

„Auch die Prüfungen machen wir nicht in Präsenz“, sagte Rimkus. So setzten einige Dozentinnen und Dozenten etwa Programme für digitale Klausuren ein - oder forderten als Leistungsnachweis klassische Hausarbeiten ein, die digital eingereicht werden können.