Oberharz. Im Oberharz schneit und stürmt es, auf dem Brocken orkanartig. Für Wanderer besteht Lebensgefahr. An der niedersächsischen Küste droht ein Sturm.

Glätte durch Schnee und überfrierende Nässe sorgt am Dienstag für Behinderungen in weiten Teilen des Harzes. Durch den Sturm kommt es zusätzlich zu Schneeverwehungen. Die Winterdienste sind im Dauereinsatz.

Im Oberharz haben sich bereits erste Unfälle ereignet. So krachten auf der Bundesstraße 27 zwischen Elbingerode (Harz) und Königshütte (Harz) zwei Fahrzeuge ineinander. Eine Person wurde dabei verletzt. Die Feuerwehr Elbingerode leistete Hilfe.

Die Winterdienste sind im Dauereinsatz. 
Die Winterdienste sind im Dauereinsatz.  © Matthias Strauss

Auch auf der Bundesstraße 81 zwischen Stiege und Rotacker gab es einen Unfall. Zu diesem liegen noch keine näheren Informationen vor.

Schneesturm auf dem Brocken im Harz – Lebensgefahr

Ein Schneesturm mit Orkanböen von bis zu 120 km/h tobt seit dem Dienstag über den Brocken im Harz. Hohe Schneeverwehungen und Glätte sorgen für Behinderungen auf Straßen, Wegen und im Zugbetrieb. Für Wanderer besteht Lebensgefahr.

Jederzeit können Bäume unter der Schneelast zusammenbrechen. Der Deutsche Wetterdienst hat eine Unwetterwarnung herausgegeben. Die Harzer Schmalspurbahnen haben den Verkehr zum Brockenbahnhof vorerst eingestellt. Auf der Internetseite des Unternehmens heißt es: „Aufgrund der schlechten Witterungsbedingungen findet heute kein Zugverkehr auf dem Streckenabschnitt Schierke - Brocken statt.“

Damit die Straße zum Brocken befahrbar bleibt, sind ständig Räumdienste mit schwerem Gerät im Einsatz. Auf dem Harzgipfel werden große Schneemengen zur Seite geschafft, um den Zugang zu den Gebäuden weiter zu ermöglichen.

Auch in Bad Sachsa und Walkenried im Südharz forderten die Schneefälle Winterdienst und Bürger.

Sturmtief zieht über Niedersachsen - leichte Sturmflut erwartet

Niedersachsen steht ein stürmischer Mittwoch bevor. Meteorologen erwarten insbesondere an der Küste und auf den Inseln schwere Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten um die 90 Stundenkilometer. „Das Sturmfeld kommt am Morgen von Westen herein im Binnenland und an der Nordsee“, sagte eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Hamburg am Dienstag.

Im Tagesverlauf nehme der Sturm vor allem an der Nordsee zu und erreiche einen Höhepunkt am Nachmittag und Abend. Bei wenigen Wolkenlücken werde es auch im Binnenland zwischen dem Emsland bis hin zur Grenze nach Sachsen-Anhalt stürmisch, sagte die Expertin. Dort sind laut Vorhersage Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten zwischen 65 und 85 Stundenkilometern aus südwestlicher Richtung zu erwarten.

Gefahr einer leichten Sturmflut

Unmittelbar an der Küste und auf den Inseln seien am Mittwochabend auch Unwetter durch orkanartigen Böen mit Windgeschwindigkeiten von 110 Stundenkilometer nicht auszuschließen – noch seien die Wettermodelle aber nicht eindeutig, inwieweit diese Wetterlage eintreffen werde, sagte die DWD-Meteorologin am Dienstagmittag.

Für die niedersächsische Nordseeküste besteht laut dem Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) am Mittwochabend die Gefahr einer leichten Sturmflut. Nach Angaben des Sturmflutwarndienstes der Behörde am Dienstag kann das Abendhochwasser bei Windstärke acht aus nordnordwestlicher Richtung um einen bis eineinviertel Meter höher auflaufen als das mittlere Tidehochwasser. Strände, Vorländer und Hafenflächen könnten dann überflutet werden. Nach NLWKN-Angaben treten leichte Sturmfluten nach dem langjährigen Mittel statistisch bis zu zehn Mal in der Saison zwischen September und April auf. In der Regel sind sie keine größere Herausforderung für die Küstenschutzbauwerke.