Hannover. Die Zahl der Geflüchteten, die nach Niedersachen kommen hat beinahe den Stand vor der Corona-Pandemie erreicht. Bisher sind es 12.700 Schutzsuchende.

Das Land Niedersachsen erwartet einen stärkeren Zuzug von Geflüchteten – jetzt prüft das Land eine Erweiterung der Kapazitäten bei der Unterbringung. Nach Angaben der Landesaufnahmebehörde kommen seit Anfang September jede Woche zwischen 400 und 550 Menschen ins Land – damit haben sich die Zahlen seit dem Sommer verdoppelt, wie die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ (Freitag) berichtete.

Die niedersächsischen Aufnahmekapazitäten seien jedoch ausgeschöpft, sagte eine Behördensprecherin der Zeitung. Allerdings seien die Unterbringungsmöglichkeiten nach dem Höhepunkt der Flüchtlingsbewegung von 2015 und 2016 stark reduziert worden.

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Landkreise, Städte und Gemeinden werden stärker in die Pflicht genommen

Nach Angaben der Sprecherin seien von 2620 Plätzen in den Zentren in Bramsche bei Osnabrück und in Bad Fallingbostel im Heidekreis Anfang November 2580 belegt gewesen, berichtete die Zeitung. „Trotz dieser hohen Auslastung werden auch zukünftig alle in Niedersachsen ankommenden Flüchtlinge in entsprechenden Unterkünften untergebracht“, erklärte eine Sprecherin von Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD).

Das Land nimmt dem Bericht zufolge Landkreise, Städte und Gemeinden bei der Unterbringung stärker in die Pflicht. „Angesichts der in den vergangenen Wochen gleichbleibend hohen Zugangszahlen verteilen wir bereits verstärkt Personen auf die niedersächsischen Kommunen, um ausreichend freie Plätze in den eigenen Einrichtungen zu schaffen und aufnahmefähig zu bleiben“, sagte die Sprecherin der Landesaufnahmebehörde.

12.700 Geflüchtete kamen 2021 nach Niedersachsen

Insgesamt hat die Zahl der Schutzsuchenden in Niedersachsen dem Bericht zufolge fast den Stand von vor der Corona-Pandemie erreicht. Bis Ende Oktober kamen demnach insgesamt knapp 12.700 Geflüchtete nach Niedersachsen, 2019 waren es zu diesem Zeitpunkt rund 13.300 Menschen. In der Pandemie kamen 2020 nach Angaben des Landes nur 8700 Menschen.