Hannover. Die Tiere waren vor 200 Jahren fast ausgestorben. Jetzt breiten sie sich wieder aus. In Hannover haben die Reviere Maßnahmen notwendig gemacht.

Der Biber kommt nach Niedersachsen zurück. Gerade in der Region Hannover haben sich die Nagetiere in den vergangenen Jahren besonders häufig niedergelassen, sagte am Dienstag die Biber-Expertin des Naturschutzbundes (Nabu) Laatzen, Kristine Gilster: "In Hannover und der Region scheint er alles, was als Revier tauglich zu sein scheint, auch bekommen zu haben." Biber waren vor 200 Jahren fast ausgestorben, bis auf eine kleine Population an der Elbe. Jetzt breite er sich wieder aus, sagte Gilster. Aber auch in anderen Regionen würden wieder Biber beobachtet.

In der Stadt Hannover haben die Biber-Reviere an den Gewässern Managementmaßnahmen notwendig gemacht. So begutachten Baumkontrolleure regelmäßig Bäume in Ufernähe von Gewässern. Dort seien oft Fraßspuren zu sehen, teilte die Stadt mit. Anfang des Jahres mussten bereits drei Weiden wegen Umsturzgefahr stark gekürzt und fünf gefällt werden.

Stadtsprecher: Ansiedlung des Bibers ist Zeichen für zunehmende Naturnähe

Weitere neun Kopfweiden sollen im nächsten Frühjahr durch neue ersetzt werden, acht alleine im Bereich der Seufzerallee. Die Stadt rechne damit, dass im Laufe des Jahres weitere Maßnahmen an den Ufern von Leine und Ihme notwendig werden könnten, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, sagte ein Sprecher der Stadt. Dass sich der Biber in der Großstadt Hannover wieder angesiedelt habe, sei ein Zeichen für die zunehmende Naturnähe von Leine und Ihme, hieß es.

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Gleichwohl führt es oft auch zu Konflikten zwischen Mensch und Biber, wenn die Nagetiere wieder ansässig werden, erklärte Gilster. Zum Beispiel fällen die Tiere auch im Bereich von Regenrückhaltebecken Bäume und bauen Dämme. Hier sei ein kluges Management notwendig. Es reiche in den meisten Fällen auch nicht, den Biber aus dem betroffenen Bereich zu entnehmen. "Wenn das Biotop für ihn geeignet ist, kommt ein anderer." Über die Verbreitung des Bibers in ganz Niedersachsen gebe es derzeit keine gesicherten Daten, sagte Gilster. Eine landesweite Kartierung und ein Management gebe es noch nicht.