St. Andreasberg. Die Katholische Kirche im Bistum Hildesheim ergreift eine weitere schmerzhafte Maßnahme, weil weniger Gläubige den Weg in die Gotteshäuser finden.

In der geografisch am höchsten gelegenen Kirche Niedersachsens werden künftig keine Gottesdienste mehr gefeiert. Die Tourismusgesellschaft der Stadt Braunlage will in Zukunft das katholische Gotteshaus in Sankt Andreasberg (Landkreis Goslar) nutzen. Konkrete Pläne dazu gibt es nach Aussagen des Bürgermeisters allerdings noch nicht.

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Bereits seit Oktober 2019 wurden in der Sankt-Andreas-Kirche keine Messen mehr abgehalten. Für die wenigen Gläubigen sei die Kirche im Harz zu groß geworden, sagte ein Sprecher des Bistums Hildesheim. Deshalb sei entschieden worden, die Kirche zu entweihen und zu verkaufen. Zum letzten Gottesdienst am Donnerstagabend wird auch Bischof Heiner Wilmer erwartet.

Fast 400 Kirchen im Bistum Hildesheim

Seit dem Jahr 2000 hat dieses Schicksal 65 weitere Kirchen im Bistum ereilt. Die Diözese erstreckt sich von Bremen bis Göttingen über das gesamte östliche Niedersachsen. Die Gründe für die Profanierungen seien oft vielfältig und ähnlich, sagte ihr Sprecher. Ursachen seien etwa der demografische Wandel und der Unterhalt der Gebäude. Auch in anderen Bistümern, etwa in Osnabrück, wird über Profanierungen nachgedacht. Ohne die Kirche in Sankt Andreasberg gibt es noch 398 Kirchen im Bistum Hildesheim.