Hannover. Mögliche Pfeffersprayattacke an Schule, Autofahrer wird bei Flucht vor Polizei verletzt – das ist der Polizei-Überblick in Niedersachsen.

Die Polizei hat in Hannover Pakete mit rund 78 Kilogramm Heroin aus einem Lastwagen beschlagnahmt. Der 24 Jahre alte LKW-Fahrer habe sich am Dienstagnachmittag bei der Polizeidirektion mit den Worten „Please come. Drugs“ („Bitte kommen Sie. Drogen“) gemeldet, teilten die Beamten am Mittwoch mit.

Tatsächlich stellten Polizisten auf der Ladefläche über 50 Pakete mit Drogen fest. Dabei handelte es sich mutmaßlich um in Platten gepresstes und damit transportfähig gemachtes Heroin. Der Fahrer gab an, dass er für eine polnische Spedition auf dem Weg von Belgien nach Hannover war.

Gegen den 24-Jährigen wird nun wegen der unerlaubten Einfuhr einer nicht geringen Menge Heroin ermittelt. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Hannover kam der Fahrer laut Polizei auf freien Fuß, weil er sich eigenständig gemeldet hatte. Wie das Heroin in den Transporter kam, sei noch unklar.

Mögliche Pfeffersprayattacke an Schule – Schüler und Lehrer verletzt

Plötzliches Unwohlsein und Kopfschmerzen bei Schülern und Lehrern haben die Polizei auf den Plan gerufen – die Ermittler ziehen eine Pfeffersprayattacke in Betracht. Acht Menschen waren an der Oberschule in Osterholz-Scharmbeck nach Angaben der Polizei verletzt worden und wurden von Rettungskräften vor Ort behandelt, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Ein Austritt von Gefahrstoffen aus den Chemieräumen wurde nach Messungen der Feuerwehr ausgeschlossen, ebenso ein Gasleck. Die Ermittler gehen deshalb davon aus, dass ein Unbekannter am Dienstag Reizstoff versprüht hatte. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung gegen Unbekannt.

Toter bei Wohnungsbrand gefunden

Bei einem Löscheinsatz in einem Mehrfamilienhaus in Osnabrück haben Feuerwehrkräfte einen toten Mann entdeckt. Nach Angaben der Polizei war es die Leiche des 65 Jahre alte Bewohners der Wohnung. Die Ermittlungen zur Todes- sowie Brandursache laufen. Die anderen Bewohner des Hauses mit sechs Parteien wurden am Mittwoch in Sicherheit gebracht, sie blieben unverletzt. Eine Fußgängerin hatte die Flammen bemerkt und den Notruf gewählt.

Zollbeamte machen Kleinholz aus gefälschten Designermöbeln

Osnabrücker Zollbeamte haben gefälschte Designermöbel mit einem geschätzten Originalwert von rund 423.000 Euro sichergestellt – und Kleinholz daraus gemacht. Damit sei der Versuch verhindert worden, von Januar bis März 58 Fälschungen hochwertiger Designermöbel zu schmuggeln, teilte das Hauptzollamt Osnabrück am Mittwoch mit. 52 Personen hätten die Möbel im Internet bestellt. Die gefälschten Designermöbel seien schließlich unter Aufsicht der Zöllner vernichtet worden.

Die Zollbeamten seien bereits bei der ersten Lieferung misstrauisch geworden, weil der Ware eine zu niedrig ausgestellte Rechnung beilag, teilte die Behörde mit. Die vom Zollamt im Stadtteil Fledder eingeforderte tatsächliche Rechnung habe „ein Mehrfaches“ der ausgewiesenen Summe betragen.

Nach der Lieferung seien alle Sendungen des Anbieters aus Großbritannien auf mögliche Fälschungen überprüft worden – die Rechteinhaber hätten anhand von Fotos den Verdacht bestätigt und alle Artikel als Fälschungen bewertet. Der geschätzte Originalwert der Möbel betrug rund 423.000 Euro, die Besteller bezahlten jedoch nur etwa ein Viertel des Warenwerts.

Nach Angaben des Leiters des Hauptzollamts Osnabrück, Thomas Möller, nutzen Fälscher illegal fremde Forschungs- und Produktionsergebnisse, ohne die Kosten und unternehmerischen Risiken zu tragen. Das sei für den auf Innovationen angewiesenen Wirtschaftsstandort Deutschland eine „reelle Bedrohung“. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sprach von einem weltweiten Markt mit gefälschten Produkten im Wert von mehreren Milliarden Dollar jährlich.

Autofahrer wird bei Flucht vor der Polizei schwer verletzt

Auf der Flucht vor einer Polizeikontrolle ist ein 33-jähriger Hamburger bei einem Unfall in Seevetal aus dem Auto geschleudert worden. Der Mann blieb schwer verletzt auf dem Rasen liegen, der Wagen fing Feuer und brannte vollständig aus, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Beamte wollten den Fahrer am Dienstagnachmittag wegen eines Rotlichtverstoßes in Hamburg kontrollieren.

Der 33-Jährige ignorierte aber die Haltezeichen und beschleunigte so stark, dass die Polizisten ihn mehrmals aus den Augen verloren. In einer scharfen Rechtskurve verlor er die Kontrolle über seinen Wagen, kam nach links von der Fahrbahn ab und prallte auf einen Findling. Laut Polizeibericht hob das Auto ab, flog rund 30 Meter und prallte auf einen geparkten Wagen.

Polizisten leisteten erste Hilfe, bis der 33-Jährige vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht wurde. Der Gesamtschaden an den beiden Autos und dem betroffenen Grundstück in Groß Moor wird auf rund 80.000 Euro geschätzt. Der Unfallverursacher hat keinen Führerschein und das Auto war nicht versichert. Zudem ermittelt die Polizei nun wegen Gefährdung des Straßenverkehrs sowie Teilnahme an einem illegalen Kraftfahrzeugrennen.

Gefängnisinsassen horten Drogen, Waffen und Handys

Bei Durchsuchungen in den niedersächsischen Gefängnissen haben Beamte Drogen, Waffen und Handys gefunden. Insgesamt seien im ersten Halbjahr 2021 rund 550 gefährliche Gegenstände, darunter Rasierklingen, abgeschliffene Bestecke oder andere Hiebwaffen sichergestellt worden, teilte das Justizministerium mit. Außerdem seien in 450 Fällen Drogen gefunden worden. Dabei handelte es sich um Marihuana, Amphetamine, Ecstasy, Heroin, Kokain, aber auch sogenannte neue psychoaktive Substanzen. Diese bestehen aus einem Gemisch aus Kräutern und Chemikalien.

Die Gegenstände wurden sowohl bei größeren und kleineren Kontrollen in den Zellen der Gefangenen, als auch auf dem restlichen Gelände der Gefängnisse entdeckt. Immer wieder fanden die Beamten auch illegale Mobiltelefone. Bisher wurden im laufenden Jahr 324 Geräte entdeckt, 189 davon außerhalb der Zellen. „Die Justizvollzugseinrichtungen reagieren aktuell mit verstärkten Kontrollgängen und einer erhöhten Personalpräsenz in den Außenbereichen“, sagte eine Sprecherin des Justizministeriums.

In diesem Jahr sei die Anzahl der Haftraumrevisionen, also der sehr umfangreichen Kontrollen, bei denen auch in Lüftungsschächten, unter Dichtungsgummis oder in Steckdosen geschaut wird, erhöht worden. Im laufenden Jahr waren es bereits knapp 3000. Im gesamten Jahr 2020 waren es gut 4500. Niedersachsenweit gibt es derzeit zwölf Justizvollzugsanstalten. Im geschlossenen Vollzug sind dort gut 4400 Menschen inhaftiert.