Goslar. „Aktenzeichen XY ungelöst“ befasste sich am Mittwoch mit dem Vermisstenfall aus dem Kreis Goslar. Die Polizei erhielt daraufhin zahlreiche Anrufe.

Im Fall eines verschwundenen 51-Jährigen aus dem Landkreis Goslar hat die Polizei nach Ausstrahlung der Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ viele Anrufe bekommen. „Es sind bislang Hinweise im zweistelligen Bereich eingegangen“, sagte eine Sprecherin der Polizeiinspektion Goslar am Donnerstag. Diese müssten nun abgearbeitet werden. Die Polizei geht davon aus, dass der 51-Jährige tot ist. Des Mordes verdächtig ist ein Bundespolizist.

Mit dem Fall befasste sich die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ am Mittwoch (18. August, 20.15 Uhr), wie die Behörde in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Braunschweig mitteilte. Es handele sich um einen weiteren Versuch, Hinweise der Bevölkerung zu erhalten.

Dabei sucht die Mordkommission nach einer früheren Einschätzung der Polizei „unter Hochdruck und mit viel Personal“ nach dem 51-Jährigen. Die Ermittlungen konzentrieren sich demnach auf einen Taxifahrer, der am 13. April zwischen 9.30 und 10 Uhr einen Mann am ehemaligen Expo-Gelände in Hannover mitgenommen haben soll. Auch erhoffen sich die Beamten Zeugen für die Zeit, bevor der Wagen des 51-Jährigen auf dem Expo-Gelände abgestellt wurde – also für den Zeitraum zwischen etwa 5.30 und 9.30 Uhr am selben Tag.

Tatverdächtig ist ein 50-Jähriger – ging es um eine Frau?

Der 51-Jährige war in den Morgenstunden des 13. April verschwunden. In seinem Garten im Liebenburger Ortsteil Groß Döhren fanden die Ermittler Blutspuren, ebenso in seinem Auto, das drei Tage später in Hannover gefunden wurde. Das Amtsgericht Goslar hatte gegen den Verdächtigen einen Haftbefehl erlassen, der 50-Jährige bestritt die Tat. Er sitzt in Untersuchungshaft.

Außerdem suchen die Ermittler nach bestimmten Gegenständen, die der 50-Jährige nach der Tat in Baumärkten der Region sowie im Raum Bitterfeld in Sachsen-Anhalt gekauft haben soll – und von denen bislang jede Spur fehlt. Dabei handelt es sich den Angaben zufolge um 11 Rasengittersteine, 16 Baustahlmatten, außerdem Bauzaunelemente, Betonfüße sowie mehrere Rollen Stacheldraht.

Früheren Angaben zufolge waren Opfer und Beschuldigter befreundet. In einem Konflikt zwischen den Männern könnte es um eine Frau gegangen sein, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig.