Hannover. Beim Aktionstag Wolf trafen sich Weidetierhalter und der Minister, um über die zunehmende Ausbreitung des Wolfs in Niedersachsen zu sprechen.

Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) hat im Umgang mit dem Wolf eine neue Normalität gefordert. Es sei zwar zunächst einmal gut, dass der nach europäischem Recht und Bundesrecht streng geschützte Wolf in Niedersachsen zurück sei. „Die neue Normalität bedeutet für mich aber auch, dass, wenn die anderen Maßnahmen nicht greifen oder unverhältnismäßig sind, Tiere aus besonders auffälligen Rudeln geschossen werden müssen – sei es etwa auf Grund einer hohen Zahl von Weidetierrissen oder, wenn sie die natürliche Scheu vor dem Menschen verlieren“, sagte Lies am Sonntag.

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Aktionstag Wolf in Hannover

Anlass war der von mehreren Verbänden organisierte Aktionstag Wolf, der die Sorgen der Weidetierhalter aufzeigen sollte. Die zunehmende Ausbreitung des Wolfs in Niedersachsen und die damit verbundenen Konflikte mit der Nutztierhaltung oder auch Nahkontakten mit Menschen sorge für große Verunsicherung in der Bevölkerung.

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Und dies sei völlig nachvollziehbar, so Lies. Vor dem Abschuss stehe zwar immer der Herdenschutz und die Vergrämung des Wolfs. „Wo das aber nicht hilft, werden Wölfe konsequent entnommen.“ In den letzten vier Jahren sei die Population in Niedersachsen von 10 auf 36 Rudel angewachsen.

Niedersachsens Weidetierhalter stellen Forderungen auf

Der Vize-Präsident des Landvolkes, Jörn Ehlers, hatte im Vorfeld des Aktionstages klar gemacht, dass es Niedersachsens Weidetierhaltern nicht darum gehe, den Wolf auszurotten. „Wir fordern seit Beginn an ein eindeutiges Wolfsmanagement mit einer Obergrenze, die bei Erreichen den offiziellen Abschuss erlaubt. Das ist unser Bestreben, das wir kooperativ im Dialog mit allen Betroffenen erreichen wollen.“ dpa