Hannover. Geschäfte in den Niederlanden dürfen wieder öffnen und Kunden ohne Termin empfangen – trotz hoher Infektionszahlen und großem Druck auf Krankenhäuser.

Angesichts gelockerter Corona-Maßnahmen in den Niederlanden ruft Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) dazu auf, Reisen ins Nachbarland wenn möglich zu meiden. Durch den Impffortschritt rücke in ganze Europa langsam eine Normalisierung näher, die Bewegungsfreiheit müsse für den Infektionsschutz aber noch eingeschränkt bleiben, sagte Pistorius einer Mitteilung von Mittwoch zufolge.

„Ich möchte daher an alle Menschen dies- und jenseits der Grenze appellieren, auf nicht notwendige Reisen auf die andere Seite der Grenze zu verzichten. Die Zeit für ein Wiedersehen mit Freunden, Familie und Geschäftspartnern kommt – und sie kommt hoffentlich bald“, sagte der Minister.

Niederlande bleiben Hochinzidenzland

Nach mehr als vier Monaten strengem Lockdown durften am Mittwoch in den Niederlanden Geschäfte wieder Kunden empfangen, ohne vorherigen Termin. Auch die Außenbereiche der Cafés und Restaurants dürfen wieder öffnen, eine abendliche Ausgangssperre wurde abgeschafft. Die Regierung hatte die Lockerungen beschlossen, trotz anhaltend hoher Infektionszahlen und großem Druck auf Krankenhäuser.

Nach Zahlen vom Dienstag bleiben die Niederlande weiterhin ein Hochinzidenzland mit etwa 220 Infektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Auch in Belgien soll es ab dem 8. Mai schrittweise Öffnungen geben.

Unnötige Reisen vermeiden

Zusammen mit Pistorius riefen der Mitteilung zufolge auch Amtskollegen und Amtskolleginnen aus den Niederlanden, Belgien und Nordrhein-Westfalen die Bürgerinnen und Bürger auf, in den kommenden Wochen in ihrem Land zu bleiben. „Vermeiden Sie unnötige Reisen und kehren Sie nur dann in die Niederlande zurück, wenn die Zeiten wieder besser sind“, sagte der Niederländische Justiz- und Sicherheitsminister Ferd Grapperhaus laut der Mitteilung.