Hannover. Daniela Behrens (SPD) erteilt der Aufhebung der Impfreihenfolge eine Absage. Das Impftempo scheitert nach wie vor an zu wenig Impfstoffen.
Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens will an dem festgelegten Impfvorrang für Alte, Kranke und Pflegepersonal festhalten. „Wir befinden uns immer noch in den Gruppen eins und zwei, zu denen rund 3,8 Millionen Niedersachsen zählen. Dazu gehören vor allem ältere Menschen“, sagte die SPD-Politikerin in einem Interview der Bremer Zeitung „Weser-Kurier“ vom Samstag.
„Ich bin sehr, sehr dagegen, diese Priorität zu früh zu verlassen. Sonst würden wir gerade diejenigen, die unseren Schutz besonders brauchen, nicht mehr ausreichend schützen.“ Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hingegen die Impfreihenfolge aufheben - aber voraussichtlich frühestens im Juni.
Impfwochenende: 70.000 Astrazeneca-Dosen
Gleichzeitig erweitere auch Niedersachsen die Impfmöglichkeiten und wolle Menschen an diesem Wochenende mit 70 000 Dosen Astrazeneca impfen. „Das entspricht unseren Lagerbeständen, die wir jetzt schnell unters Volk bringen wollen, damit wir uns langsam der nächsten Prioritätsgruppe nähern können“, sagte Behrens.
Sie wies Kritik zurück, dass Niedersachsen beim Impfen zu langsamsei. „Von anderen Bundesländern unterscheidet uns vielleicht, dass wir nicht so sprunghaft sind. Wir wechseln nicht so schnell die Pferde, sprich die Maßnahmen“, sagte Behrens.
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Noch immer zu wenig Impfstoff verfügbar
Das größte Problem für Impfzentren wie Arztpraxen sei weiterhin die „Mangelverwaltung beim Impfstoff“.
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts von Samstag lag Niedersachsen mit einer Erstimpfungsquote von 22,4 Prozent der Bevölkerung weiter unter dem Bundesdurchschnitt von 22,8 Prozent.
dpa