Wangerooge. Ohne Touristen bleiben die Strandkörbe auf den Ostfriesischen Inseln leer. Mit einem Testkonzept wollen die Inseln daher Öffnungen erreichen.

Der Landkreis Friesland hat eine positive Zwischenbilanz der Testpflicht für Reisende, die auf die Ostfriesische Insel Wangerooge wollen, gezogen. Seit Karfreitag seien bislang in den Schnelltestzentren am Fähranleger oder am Flugplatz von Harlesiel bei vier Personen positive Testergebnisse registriert worden. „Das ist eine gute Nachricht, denn das heißt, die weitaus größere Zahl, die auf die Insel gekommen ist, war im Schnelltest negativ“, sagte Frieslands Landrat Sven Ambrosy (SPD). Bei den Abläufen habe es kleinere Startschwierigkeiten gegeben, mittlerweile laufe das Verfahren rund. 30 bis 40 Menschen würden im Schnitt täglich an den eigens eingerichteten Schnelltestzentren getestet.

Erste Ostfriesische Insel mit Testpflicht

Wangerooge ist die erste Ostfriesische Insel, für die eine Testpflicht per Allgemeinverfügung eingeführt wurde. In anderen Fährorten, etwa am Hafen von Norddeich (Kreis Aurich), wo Fähren zu den Inseln Juist und Norderney verkehren, gibt es auch Testzentren. Dort ist ein Nachweis aber bislang nicht verpflichtend.

Negativer Test darf nicht älter als 24 Stunden sein

Nach der Allgemeinverfügung des Landkreises darf Wangerooge nur noch betreten werden, wenn der Nachweis für einen negativen Corona-Test aus einem Testzentrum vorgelegt wird, der nicht älter als 24 Stunden ist. Die Nachweispflicht gilt für alle Personen, die die Insel betreten wollen, also etwa Zweitwohnungsbesitzer, Geschäftsreisende oder Tagesausflügler. Ausnahmen gibt es für Insulaner, die Wangerooge für höchstens 24 Stunden verlassen und für Kinder bis sechs Jahren.

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Testungen minderten Risiko für Infektionen

Die Regelung sei vor Ostern mit Blick auf die zu erwartenden Hunderten Zweitwohnungsbesitzer gemeinsam mit Wangerooge getroffen worden, sagte Ambrosy. Durch die Testungen könne sowohl für die Insulaner als auch für die Zweitwohnungsbesitzer das Infektionsrisiko gemindert werden. „Die allermeisten finden das richtig gut. Wir haben Rückmeldungen von Gästen, aber auch von Einheimischen, die sagen: „Das gibt uns ein Stück weit größere Sicherheit““, sagte Ambrosy. Er habe eigentlich mit mehr Beschwerden gerechnet.

Vorbild für alle Ostfriesischen Inseln

Auch wenn für Wangerooge noch keine Touristen getestet werden, könnten die Erfahrungen aus der aufgebauten Test-Infrastruktur Vorbild für ein Öffnungskonzept der Ostfriesischen Inseln insgesamt sein. Dieses wurde in der vergangenen Woche von den Inselgemeinden der Landesregierung vorgelegt. Darin ist eine Öffnung der touristischen Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe sowie Freizeiteinrichtungen vorgesehen, verbunden mit einem strickten Testkonzept. Geplant ist, was für Wangerooge bereits in Teilen umgesetzt wird: Gäste sollen bei der Anreise vom Festland einen negativen Antigen-Schnelltest oder PCR-Test vorweisen. Bei längeren Aufenthalten sollen weitere Tests auf den Inseln erfolgen.