Hannover. Die Impfungen für Lehrer sollen in Impfzentren stattfinden. Es gibt Kritik an der unzuverlässigen Belieferung der Schulen mit Corona-Tests.

Sämtliche Lehrerinnen und Lehrer in Niedersachsen sollen sich schon bald gegen das Coronavirus impfen lassen können. Ab Mai werde auch das Lehrpersonal der weiterführenden Schulen die Möglichkeit erhalten, sich über die Impfzentren impfen zu lassen, sagte der Leiter des Corona-Krisenstabs, Staatssekretär Heiger Scholz, am Donnerstag im Gesundheitsausschuss des Landtags in Hannover.

Bisher waren nur Grund- und Förderschullehrer impfberechtigt. Dies werde nun auf Lehrer der Sekundarstufe I und II ausgeweitet, sagte Scholz.

„Unzuverlässige Belieferung der Schulen mit Tests“

Die erweiterten Impfmöglichkeiten für Lehrer begrüßte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). „Es ist absolut richtig und notwendig, den Beschäftigten aller Schulformen umgehend ein Impfangebot zu machen“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Laura Pooth. Damit habe sich die Gewerkschaft mit ihrer Überzeugung durchgesetzt, sämtliche Schulbeschäftigte künftig besser zu schützen. „Wir erwarten allerdings, dass Niedersachsen bei den Impfangeboten - anders als zuletzt bei den Testungen - für eine funktionierende Umsetzung sorgt.“

Anlaufschwierigkeiten beklagte die Landtagsopposition unterdessen beim Start der verpflichtenden Selbsttests vor dem Schulbesuch. Wie der FDP-Bildungsexperte Björn Försterling sagte, hätten etliche Schulen die Schnelltests zur Weitergabe an die Schüler nicht in abgepackten Einzeltests enthalten, sondern in großen Paketen mit jeweils 25 Tests in ihren Einzelbestandteilen. „Dass das Kultusministerium jetzt auch noch erwartet, dass die Lehrkräfte stundenlang Einzelbestandteile von Testkits sortieren und zusammenfügen sollen, ist eine Farce.“

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Die Grünen-Fraktionschefin Julia Willie Hamburg sprach von einer noch unzuverlässigen Belieferung der Schulen mit Tests. „Ich frage mich, wie solche logistischen Pannen kein Einzelfall sind, sondern immer und immer wieder passieren.“ Gleichzeitig gehörten die Verteilung und Bestellung der Tests dringend auf den Prüfstand. „Die Organisation zwischen Kultusministerium und Innenministerium scheint desaströs.“

Abläufe sollen verbessert werden

Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) sagte in einem Schreiben an die Schulleiter und Lehrer vom Mittwoch, die Testlieferungen an die Schulen seien eine „besondere logistische Herausforderung, die leider nicht immer „störungsfrei“ ablaufen kann“. Er dankte für die schnelle und gute Organisation vor Ort und bat um Verständnis, wenn noch nicht alles so läuft, wie gewünscht. „Wir arbeiten intensiv daran, die Abläufe weiter zu verbessern und nehmen Ihre konstruktiven Rückmeldungen dabei gerne mit auf.“