Hannover. In Niedersachsen fehlen 200 Studienplätze für Mediziner und Medizinerinnen. Die Einrichtung der Plätze wäre kostspielig, sei aber nötig.

Der Städte- und Gemeindebund hat die rot-schwarze Regierungskoalition in Hannover aufgefordert, an dem geplanten Ausbau der Medizin-Studienplätze festzuhalten. Nach seinen Informationen wolle die Regierung diese zentrale Empfehlung der Enquetekommission zur medizinischen Versorgung nicht umsetzen, sagte am Montag der Präsident des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes, Marco Trips. Im Land fehlen 200 Studienplätze für Mediziner und Medizinerinnen. „Wenn jetzt nicht mit einer Erhöhung der Studienplätze entgegengesteuert wird, dann wird das hausärztliche System vor die Wand gefahren“, sagte Trips.

Einrichtung der Studienplätze kostspielig, aber nötig

Ihm sei bewusst, dass die Einrichtung der Studienplätze sehr kostspielig sei und die Finanzen wegen der Corona-Krise stark beeinträchtigt seien. Da es sich um eine lebensnotwendige Frage der Gesundheitsversorgung auf dem Land handele, müsse man jedoch ernsthaft die Schuldenbremse in Frage stellen. Am Dienstag beschäftigt sich der Landtag mit dem Bericht der Enquetekommission.