Hannover/Bremen. Kita-Beschäftigte in Niedersachsen fühlen sich nicht ausreichend vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus geschützt. Verdi fordert Testrategie.

Die Ausbreitung von Corona-Mutanten verschärft nach Angaben der Gewerkschaft Verdi die Sorgen vieler Erzieherinnen und Erzieher in Niedersachsen und Bremen. „Die Beschäftigten machen sich große Sorgen um ihre eigene Gesundheit und die ihrer Familien“, sagte die Verdi-Gewerkschaftssekretärin im Landesbezirk Niedersachsen/Bremen, Katja Wingelewski. „Sie haben verständlicherweise Angst vor einer Ansteckung.“ Verdi zufolge ist die Personalsituation in vielen niedersächsischen Einrichtungen angespannt. „Die Inanspruchnahme der Notbetreuung steigt in den meisten Einrichtungen von Woche zu Woche, weil die elterlichen Netzwerke und Ressourcen ausgeschöpft sind.“

Eltern fordern Öffnung der Einrichtungen

Dass die Stadt Bremen die Kitas ab März im eingeschränkten Regelbetrieb öffnen will, findet die Gewerkschaft falsch. „Angesichts des weiterhin starken Infektionsgeschehens halten wir eine Betreuung in kleineren Gruppen weiterhin für notwendig“, sagte der Geschäftsführer für den Verdi-Bezirk Bremen-Nordniedersachsen, Markus Westermann. Die Notbetreuung in Gruppen mit maximal der Hälfte der Kinder sollte aus Sicht von Verdi auch in Bremen fortgesetzt werden. In Niedersachsen ist dies der Fall und sorgt nicht nur für Zustimmung. Zahlreiche Eltern fordern die Öffnung der Einrichtungen - unter Schutzmaßnahmen und mit Schnelltests. Bis Dienstag unterstützten mehr als 4700 Menschen eine entsprechende Online-Petition.

Testmöglichkeiten für Kita-Beschäftigte

Aus Sicht der Gewerkschaft brauchen Kita-Beschäftigte regelmäßige und kostenlose Testmöglichkeiten. „Nach einem Jahr Erfahrung mit der Pandemie ist es beschämend, dass es in Niedersachsen keine verlässliche Teststrategie für die Kita-Beschäftigten gibt“, so Wingelewski. Für das Land Bremen hat der Senat jüngst regelmäßige Testmöglichkeiten angekündigt.

Positiv bewertet die Gewerkschaft die Entscheidung des Bundes, Kita-Beschäftigten früher als zunächst geplant die Möglichkeit für eine Impfung zu geben. Nach der neuen Impfreihenfolge sind Beschäftigte in Kitas sowie an Grund- und Förderschulen in der zweiten statt in der dritten Gruppe.

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