Hannover. In Hessen und NRW durften Gärtnereien durchgehend aufhaben, Niedersachsen erlaubt es jetzt wieder - in Hamburg will man bislang nichts davon hören.

Bei den niedersächsischen Gartenbaubetrieben herrscht Erleichterung: Kurz vor dem Valentinstag am Sonntag ist der Kauf von Blumen beim Floristen oder im Gartencenter wieder möglich. Über diese Entscheidung der niedersächsischen Landesregierung sei die Branche froh, sagte Frank Schoppa vom Wirtschaftsverband Gartenbau Norddeutschland. Für das Agrarland Niedersachsen mit seinen vielen Gartenbaubetrieben sei das eine wichtige Nachricht.

Enttäuschung herrsche allerdings darüber, dass der Stadtstaat Hamburg derzeit noch keine entsprechende Regelung auf den Weg gebracht habe. Ganz im Gegensatz zu Schleswig-Holstein, das zum 1. März den Verkauf von Blumen und Pflanzen im gärtnerischen Einzelhandel wieder ermöglichen wolle.

„Wir haben großflächige Verkaufsflächen, Lüftungen, Gewächshäuser. Outdoorflächen“

„Wir werden alles daran setzen, dass auch in Hamburg wieder am dem 1.3. geöffnet wird“, sagte Schoppa. Derzeit müssten Millionen von Frischblumen auf den Kompost geworfen werden. „Da blutet jedem Gärtner das Herz.“

Gärtnereibetriebe und Gartencenter seien nie Hotspots gewesen und hätten schon früh Hygienekonzepte entwickelt. „Wir haben großflächige Verkaufsflächen, Lüftungen, Gewächshäuser. Outdoorflächen“, erklärte Schoppa. Die Politik müsse keine Sorge haben, es später zu bereuen, die Gartencenter aufgemacht zu haben.

45 Prozent des Jahresumsatz von Februar bis Mai

Das Frühjahr sei der Schwerpunkt beim Absatz von Blumen und Pflanzen, sagte der Generalsekretär des Zentralverbandes Gartenbau, Bertram Fleischer. Von Februar bis Mai werde 45 Prozent des Jahresumsatzes gemacht, das bilde den Grundstock für den Rest des Jahres.

„Unsere Unternehmer gehen verantwortungsvoll mit der Situation um“, betonte er. Er verwies darauf, dass in Hessen und Nordrhein-Westfalen Gärtnereien durchgehend geöffnet haben durften, und dass in Sachsen der Verkauf selbstproduzierter Ware gestattet sei. „Die Entwicklung in Niedersachsen ist sehr positiv, und wir erwarten von den anderen Bundesländern entsprechend nachzuziehen.“