Hannover. Die Industrie wird Schadstoffe an Wohnorten in der Nähe von Erdgasförderanlagen messen. In Niedersachsen dazu 70 Luftmessstationen installiert.

Die Erdgas-Industrie in Niedersachsen lässt landesweit die Schadstoff-Immissionen in der Umgebung von Erdgasförderanlagen prüfen. Die Messungen begannen am Donnerstag und sollten die Konzentration von Schadstoffen, sogenannter aromatischer Kohlenwasserstoffe, über ein ganzes Jahr erfassen. Dies teilte der Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie mit. Dazu seien 70 Messpunkte an Wohnorten in der Nähe von Erdgas-Förderanlagen installiert worden. Die Anwohner hätten positiv reagiert. In der Vergangenheit hatten Anwohner wegen befürchteter Gesundheitsgefährdung gegen die Erdgasförderung protestiert.

Zu den aromatischen Kohlenwasserstoffen gehört beispielsweise das krebserregende und giftige Benzol.

Interesse der Bürger an Transparenz steigt

„Wir machen unsere Aktivitäten messbarer und erwarten faktenbasierte Bewertungen zu Immissionen bei den Nachbarn der Erdgas-Förderbetriebe“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Ludwig Möhring. Er betonte das gestiegene Interesse der Bürger an Transparenz in den Förderregionen: „Das entspricht unserem Anspruch an gute Nachbarschaft und eine verantwortungsvolle Förderung hier im Land.“

Mit der Analyse der Ergebnisse sei ein unabhängiges Ingenieurbüro beauftragt. Nach Abschluss der Messungen solle ein Abschlussbericht veröffentlicht werden, der die Belastungswerte jedes einzelnen Standorts enthalte.