Hannover. Die Aufklärungskampagne „Tippen tötet“ zu den Gefahren des Handys am Steuer, wird neu aufgelegt. Mit Videotechnik wird im Land zukünftig kontrolliert.

Dem Missbrauch von Smartphones im Straßenverkehr soll künftig in ganz Niedersachsen unter anderem mit Videokontrollen der Polizei begegnet werden. „Wir sind von dieser Verkehrsüberwachungstechnik überzeugt und wir werden diese Technik deshalb auch zeitnah in gesamt Niedersachsen einsetzen“, sagte Landespolizeipräsident Axel Brockmann am Montag in Hannover. Bisher nutze nur die Polizei Oldenburg HD-Kameratechnik, um tippende Fahrer von Lastwagen und Transportern zu überführen und zu belehren. Ein genauer Zeitpunkt für die landesweite Einführung steht laut Brockmann noch nicht fest.

Kampagne „Tippen tötet“ wird neu aufgelegt

Zudem sollen neue Plakate und Banner Verkehrsteilnehmer in Niedersachsen auf die Gefahr von Handys im Straßenverkehr aufmerksam machen. Die Neuauflage der Kampagne „Tippen tötet“ richte sich erstmals an alle Verkehrsteilnehmer, sagte Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU). So prangen auf einem Banner Piktogramme eines Fahrrads, eines Smartphones und einer Trage. Zudem werden die Banner erstmals auch in Städten und Dörfern angebracht.

„Wer am Steuer eines Pkw oder Lkw sitzt und sein Smartphone benutzt, der spielt mit seinem Leben und der spielt vor allen Dingen auch mit dem Leben der anderen Menschen“, sagte Althusmann. Zu denken, bisher sei beim Tippen immer alles gut gegangen, sei ein gefährlicher, im schlimmsten Fall tödlicher Trugschluss.

Ab 2021 soll die Unfallursachen-Statistik auch Ablenkungen ausweisen

Im Jahr 2018 habe die Polizei in Niedersachsen mehr als 30.000 Handysünder erwischt. Wie viele Unfälle durch Smartphones am Steuer verursacht werden, wird nicht erfasst. Ab 2021 sollen aber die im Paragraf 23 der Straßenverkehrsordnung aufgeführten Verstöße durch Ablenkung in die Unfallursachen-Statistik des Statistischen Bundesamtes aufgenommen werden.