Quedlinburg. Weltweit haben Menschen Päckchen mit Saatgut erhalten, das sie nicht bestellt haben. Das Julius Kühn Institut warnt vor dem Aussäen.

Das Julius Kühn Institut (JKI), auch genannt Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, warnt vor unbestellt gelieferten Päckchen mit Pflanzensamen. Derzeit würden weltweit solche Lieferungen verschickt, teilte das Julius Kühn-Institut am Dienstag mit. In Deutschland seien derartige Päckchen in Bayern und Hessen aufgetaucht. Der konkrete Absender sei unbekannt, jedoch führe die Spur nach Asien. Vermutet wird eine Online-Marketing-Betrugsmasche. Die JKI-Experten warnten vor dem Aussäen der Samen.

Samen stammen vermutlich aus Asien und könnten Schadorganismen einschleppen

Am und im Saatgut könnten sich Krankheitserreger befinden, wie Pilze, Bakterien oder Viren, die in Europa als sogenannte Quarantäneschadorganismen eingestuft seien und deren Einschleppung unbedingt verhindert werden solle. „Es scheint fast eine Ironie des Schicksals zu sein, dass gerade im Internationalen Jahr der Pflanzengesundheit 2020 solch mysteriöse Saatgutsendungen von sich reden machen“, sagte Katrin Kaminski vom JKI.

Was möglicherweise als Werbeaktion von Online-Händlern gedacht sei, könnte den Angaben zufolge für heimische Gärten, Parks, Wälder und Felder zur Gefahr werden. Aus diesen Gründen sollten die Samen nicht ausgesät und möglichst im Hausmüll entsorgt werden und nicht über den Kompost oder die Biotonne.