Hannover. Die vergangenen beiden Dürrejahre sind auch in diesem Jahr spürbar. Die Böden sind noch immer ausgetrocknet, obwohl 2020 kein Dürrejahr ist.

Die große Hitze und Trockenheit stellt die niedersächsischen Landwirte auf dem Höhepunkt der Erntezeit auf eine harte Probe. Beim Getreide hätten die Bedingungen zwar noch gestimmt, um Erträge mit verhältnismäßig „guten Feuchtegehalten“ einzufahren, hieß es am Montag aus dem Landesbauernverband in Hannover. Doch der Wassermangel stelle derzeit insgesamt eine erhebliche Belastung dar.

Die Dürrejahre 2018 und 2019 belasten noch immer an der Umwelt

„Die Böden sind aufgrund der vergangenen beiden Jahre ausgetrocknet und längst nicht wieder aufgefüllt“, erklärte das Landvolk. „Die Landwirte brauchen Regen, Regen und nochmals Regen.“ Dies sei mit Blick auf die anstehende Ernte von Mais und Zuckerrüben wichtig - aber auch generell müsse „die Wasserbilanz wieder ins Lot“ kommen.

Bisher sei 2020 verglichen mit 2018 und 2019 „zum Glück kein drittes Dürrejahr“, berichtete der Verband. In einigen Regionen sei die Wasserknappheit jedoch weiterhin hoch: „In der vergangenen Woche fielen kaum Niederschläge.“ In Niedersachsen habe es allein im Raum Braunschweig/Wolfsburg/Wittingen ergiebige Gewitterschauer gegeben. „Hier war daher die Wasserbilanz in etwa ausgeglichen. Überwiegend sind die Wasserbilanzen aber deutlich negativ ausgefallen.“

Oft könnten die Bauern aktuell auf eine Bewässerung von Felder nicht verzichten. „Ohne Beregnung ist die Bodenfeuchte stark abgesunken“, hieß es zur Lage beim Mais. „Die Pflanzen zeigen hier starke Symptome für Trockenstress durch Blattrollen und eine verzögerte Blüte.“ Beim Getreide werde die Ernte nun rasch abgeschlossen, im Laufe dieser Woche wohl auch in den Küstenregionen und in den höheren Lagen.