Celle. Eigentlich war das Urteil gegen die Frau aus Vechta für Oktober angesetzt. Sie soll von Syrien aus Frauen in Deutschland für den IS geworben haben.

Im Prozess gegen eine IS-Sympathisantin aus Vechta, die für die Terrormiliz Frauen zur Heirat mit Kämpfern angeworben haben soll, wird das Urteil früher als zunächst geplant erwartet. Die Plädoyers sind für den 20. und das Urteil für den 24. August vorgesehen, teilte das Oberlandesgericht Celle am Montag mit.

Ursprünglich sollte der Prozess gegen die 30-Jährige noch zwei Monate länger laufen. Die Deutsch-Syrerin muss sich seit Anfang Juli wegen Unterstützung der Miliz Islamischer Staat vor dem Oberlandesgericht verantworten.

Frau hat mit hoher Haftstrafe zu rechnen

Als Teil eines Netzwerks radikalisierter Frauen soll die Angeklagte nach ihrer Ausreise nach Syrien 2014 von dort aus weitere Frauen in Deutschland für den IS gewonnen, deren Heirat mit Kämpfern organisiert und sie in die Aktivitäten der Miliz eingegliedert haben. Zu Prozessauftakt hatte die Angeklagte ein Teilgeständnis abgelegt. Sie bereue inzwischen die Ausreise zum IS und distanziere sich von der Miliz, hatte sie erklärt.

Der Bundesgerichtshof hatte eine Entlassung der Angeklagten aus der Untersuchungshaft kürzlich abgelehnt. Wegen der Schwere der Vorwürfe habe die 30-Jährige mit einer empfindlichen Haftstrafe zu rechnen. Zudem bestehe Fluchtgefahr.

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