Osnabrück. Die katholische Kirche hat am Freitag in einem offenen Brief gefordert, die Landwirtschaft zu unterstützen. Viele Bauern hätten Existenzsorgen.

Die katholische Kirche in Niedersachsen fordert eine gesellschaftliche Unterstützung der Landwirtschaft bei notwendigen Veränderungsprozessen. „Wir erkennen die Wichtigkeit der heimischen Produktion von Lebensmitteln und die vielen Leistungen der Landwirtschaft auch in der Landschaftspflege in unseren Dörfern an“, hieß es in einem von den Bischöfen Franz-Josef Bode (Osnabrück), Heiner Wilmer (Hildesheim) und Wilfried Theising (Vechta) unterschriebenen Brief, der am Freitag veröffentlicht wurde. Die von der Gesellschaft gewünschte Veränderung der Landwirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit, Umwelt- und Tierschutz könne nicht von den Landwirten alleine getragen, sondern müsse auch von der Gesellschaft vergütet werden.

Die Kritik gilt dem Bund, der niedersächsische Weg wird von den Bischöfen unterstützt

Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage nach zwei Dürresommern und einiger politischen Entscheidungen in den vergangenen Monaten hätten viele Landwirte Existenzsorgen, hieß es weiter. Das habe sich in Demonstrationen, Mahnfeuern und dem Aufstellen von „grünen Kreuzen“ gezeigt. Die Radikalisierung der Diskussion gefährde den respektvollen Umgang miteinander und das Ziel, im Einklang mit der Natur zu leben.

Auf bundespolitischer Ebene fordern die Bischöfe menschenwürdigere Arbeits- und Lebensbedingungen für Menschen, die in der Lebensmittelbranche arbeiten. Auf Landesebene unterstützen die Bischöfe den „Niedersächsischen Weg“, worin sich Landesregierung, Landvolk, Landwirtschaftskammer und Naturverbände zum Natur- und Artenschutz verpflichten.