Hannover. Die niedersächsische Wolfsverordnung soll im September erlassen werden. Der Landvolk-Vizepräsident Jörg Ehlers aber fordert mehr Tempo.

Das Landvolk hat eine schnellere Ausgestaltung der niedersächsischen Wolfsverordnung zum künftigen Umgang mit den Raubtieren gefordert. Mehr als 500 Weidetiere seien in diesem Jahr bislang in Niedersachsen gerissen worden, sagte Vizepräsident Jörn Ehlers am Montag in Hannover. Das seien im Schnitt mindestens drei Tiere am Tag.

Das Umweltministerium ging am Montag von bislang knapp 390 Wolfsrissen in diesem Jahr aus.

Die niedersächsische Wolfsverordnung soll im September erlassen werden, wie das Umweltministerium kürzlich auf Anfrage der FDP mitgeteilt hatte. Die Ressortbeteiligung sei bereits eingeleitet worden.

Es gehe darum, den Wolf als Tierart zu schützen, allerdings nicht jedes einzelne Tier, hatte Umweltminister Olaf Lies (SPD) im Mai im Landtag gesagt. Weil nicht alle Weidetiere zum Schutz weggesperrt werden könnten, bedeute Wolfsmanagement auch eine Regulierung des Bestandes.

Landvolk-Vize: Niedersachsen muss endlich rechtssicher handeln

Die bisherigen Maßnahmen seien nicht effektiv, kritisierte Ehlers. „Das Land muss endlich rechtssicher gestaltend tätig werden“, forderte er und unterstrich die Bedeutung der Schafe für den Landschaftsschutz. Auch die Landesjägerschaft (LJN) hatte mit Blick auf ihre mögliche Beteiligung an der Tötung sogenannter Problemwölfe unlängst unter anderem Rechtssicherheit gefordert.

In Niedersachsen gibt es nach Angaben der für die Beobachtung der Tiere zuständigen LJN 25 nachgewiesene Rudel. „Mit den Welpen von diesem Jahr dürften es mit umherziehenden Einzeltieren insgesamt mehr als 350 Wölfe sein“, sagte der LJN-Wolfsbeauftragte Raoul Reding am Montag. /dpa

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