Einbeck. Ein Rechtsextremist steht im Verdacht, einen Sprengsatz im Briefkasten des Privathauses einer Frau gezündet zu haben, die sich gegen Rechts einsetzt.

Nach dem mutmaßlich rechtsextremistisch motivierten Anschlag im südniedersächsischen Einbeck versucht die Polizei zu klären, welchen Sprengstoff die Täter verwendet haben. Bei einer Durchsuchung in der Wohnung der Verdächtigen sei kein Sprengstoff gefunden worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Göttingen, Andreas Buick, am Freitag. Die Beamten fanden allerdings mehrere Waffen und Munition.

Sprengstoffanschlag in Einbeck: Polizeibekannter Rechtsextremist verdächtigt

Ein 26 Jahre alter polizeibekannter Rechtsextremist steht im Verdacht, einen Sprengsatz im Briefkasten des Privathauses einer Frau gezündet zu haben, die sich gegen Rechtsextremismus einsetzt.

Der Verdächtige und ein 23-Jähriger, der ebenfalls beteiligt gewesen sein soll, seien auf freiem Fuß, sagte Buick. Festnahmen habe es nicht gegeben, Verdunkelungs- oder Fluchtgefahr bestünden nicht. Ein Zeuge hatte nach einem lauten Knall in der Nacht zum Mittwoch den 26-Jährigen und den zweiten mutmaßlichen Rechtsextremisten vom Tatort weglaufen sehen und die Polizei alarmiert.

Innenminister Pistorius verurteilt Sprengstoffanschlag scharf

Die beiden Verdächtigen wohnen nach Angaben der Anklagebehörde zur Untermiete bei einem weiteren mutmaßlichen Rechtsextremisten. Die bei der Durchsuchung gefundenen Waffen, darunter 2 Schreckschusspistolen und 15 Patronen unterschiedlichen Kalibers, würden vom Landeskriminalamt geprüft. Bei dem Anschlag entstand Sachschaden.

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius hatte den Sprengstoffanschlag scharf verurteilt. „Wir dulden in Niedersachsen keinen Extremismus – egal, wo er herkommt“, sagte der SPD-Politiker. dpa